Mit „Triptych Trilogy“ legt 'Hall of Heads' eine faszinierende Zusammenstellung vor, die sich der mystischen Welt der Kryptiden widmet. Das Album vereint drei vorherige Veröffentlichungen und setzt sich aus neun klanglich dichten Tracks zusammen, die eine Brücke zwischen Ambient, Soundtrack und dunkler Melodik schlagen. Eingespielt zwischen 2019 und 2021, verspricht diese Sammlung ein immersives Hörerlebnis, das die Zuhörer in geheimnisvolle Sphären entführt. Besonders Fans von John Carpenter, Fabio Frizzi und Goblin dürften hier auf ihre Kosten kommen – oder doch nicht?
Die musikalische Stärke von „Triptych Trilogy“ liegt zweifelsohne in seiner Fähigkeit, eine dichte Atmosphäre zu schaffen. Von den ersten Takten an wird der Hörer in einen düsteren, fast hypnotischen Klangteppich gezogen, der von tiefen Synthesizer-Flächen, bedrohlichen Basslinien und filigranen Soundeffekten getragen wird. Jeder Track erzählt dabei eine eigene Geschichte, inspiriert von den Mythen und Legenden der Kryptiden.
Besonders gelungen ist die Kohärenz des Albums: Trotz der thematischen Vielfalt wirken die neun Stücke wie ein organisches Ganzes. Hall of Heads versteht es, die kryptische Thematik subtil in Klang zu übersetzen, ohne dabei ins Klischeehafte abzurutschen. Der Hörer wird eher angeregt, sich die Geschichten hinter den Legenden selbst vorzustellen, als dass ihm diese plakativ präsentiert werden.
Doch bei aller Atmosphäre fällt auf, dass „Triptych Trilogy“ mit manchmal zu gleichförmig dahinzieht. Die einzelnen Stücke bauen sich zwar geduldig auf und entwickeln eine bedrohlich-melancholische Tiefe, doch der Überraschungseffekt bleibt häufig aus. Wer aufmerksam zuhört, wird zwar die Liebe zum Detail erkennen, aber es fehlt stellenweise an Momenten, die wirklich herausstechen oder den Hörer emotional oder intellektuell wachrütteln. Einige Passagen plätschern mir zu sehr vor sich hin ohne neue Akzente zu setzen oder die Spannung zu steigern. Das macht das Album zu einer eher meditativen Erfahrung, was vielleicht gewollt ist, aber wohl nicht immer jeden Hörer vollends fesseln dürfte.
Technisch gibt es hingegen wenig zu beanstanden. Die Produktion ist klar, die Klangtexturen sind fein nuanciert, und das Sounddesign zeugt von einem hohen Maß an Können. Dennoch wünscht man sich an einigen Stellen, dass das klangliche Konzept mutiger durchbrochen wird – sei es durch stärkere Dynamikwechsel oder unerwartete musikalische Wendungen.
Fazit: „Triptych Trilogy“ ist ein atmosphärisches Album, das die Zuhörer in eine düstere, mystische Welt entführt. Es ist ein Werk, das Geduld und Aufmerksamkeit erfordert und seine Stärke vor allem in der kohärenten Gestaltung und der dichten Klangwelt zeigt. Gleichzeitig fehlt es an denkwürdigen Momenten oder Überraschungen, die das Album aus seiner meditativ-schwebenden Ästhetik herausheben könnten. Empfehlung: Ja, mit Einschränkungen. Fans von düsteren Soundtracks, Ambient-Musik und kryptischen Themen werden hier sicherlich fündig und das Album als einen stimmungsvollen Begleiter schätzen. Wer jedoch nach musikalischen Höhepunkten oder einer dynamischeren Erzählweise sucht, könnte enttäuscht sein. Für Hörer, die sich gerne von subtilen Klangteppichen treiben lassen und Wert auf narrative Tiefe legen, ist „Triptych Trilogy“ jedoch eine klare Empfehlung.
Hall of Heads - Triptych Trilogy

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