Nachdem das Duo Greyhound im Oktober 2009 ordentlich Dampf auf dem Maschinenfest machte, durften sich Fans nur wenige Wochen später schon über die neue Doppel-CD „Tactical Evolution“ freuen. 26-mal extrem dichten, kompakten, treibenden Rhythm’n’Noise, der auf die Gliedmaßen wie anregende Stromstöße wirkt, haben Steffen Lehmann und Björn Boysen auf zwei CDs für ihre vierte Albumproduktion gepackt. Kompromisslos laut und schwer donnert CD 1 gleich von Beginn an durch die Boxen der Anlage. Grollende, wuchtige Beats und heftige Distortions gepaart mit atmosphärischen Electronics schaffen eine bedrohliche, bedrückende Atmosphäre. Krieg, Terrorismus, Cyberspace, Genetik, Fortschritt, Information, Kommunikation, Überleben – all das sind Themen, die sich unter dem Begriff „Tactical Evoultion“ subsumieren lassen. Wer nicht taktiert, wer nicht kämpft, verliert. Die Zukunft sieht alles andere als rosig aus. Und Greyhound machen dafür den Soundtrack – mit viel Akribie, Leidenschaft, ordentlich Rhythmusgefühl und auf diesem Album auch mit mehr Hang zu Feinheiten und Details sowie verstärktem Einsatz an „harmonischen, melodiösen“ Parts, was besonders auf CD 2 herauszuhören ist. Fast schon „leiser“, minimalistischer, d.h. weniger aggressiv, aber nicht weniger beeindruckend, kommen einige Titel daher, angereichert mit einigen Effekten und neuen, bisher so bei Greyhound nicht gehörten Sound. „Tactical Evolution“ lässt bei 26 Tracks niemals Langeweile aufkommen. Ihr extremer, diesmal aber ziemlich eingängiger Sound ist auf CD ein authentisches, facettenreiches Tondokument moderner, urbaner und gesellschaftlicher Reflexion voller Kraft und Zielstrebigkeit, live wie eine Droge und im Club ein Floorfiller. Greyhound gehören unbestritten zu den besten ihres Genres. Mit „Tactical Evolution“ haben sie es einmal mehr bewiesen.