Gothminister sind eine bekannte Größe im Gothic / Industrialbereich und reichlich bekannt für ihre düstere, aber stimmige Musik. Das neueste Album „Utopia“ wird dem Stil der Band gerecht, zeigt aber auch ein paar kleine Neuerungen auf. Im Großen und Ganzen bekommt man es mit klassischem Gothic bzw. Industrialrock zu tun, in den ab und an auch mal ein paar kleinere Elemente aus dem Bereich Darkmetal einfließen. Aber insgesamt kommt Utopia in einem recht wenig düsterem Gewand daher. Gerade der titelgebende Song „Utopia“ bietet neben dem gewohnten Industrialsound einige fast poppige Elemente, was vielleicht den ein oder anderen Fan abschrecken könnte. Andererseits ist dieser Titel aber gleichzeitig der größte Ohrwurm auf dem Album. Apropos Ohrwurm: davon bietet Utopia eine ganze Menge, auch wenn die Thematik „Horror, Blut und Zombies“ auf den ersten Blick sich nicht unbedingt dafür anzubieten scheint. Besonders zu beachten sind aber auch die kurz ausgefallenen „Zwischenspiele“, die auf keinen Fall überhört werden sollten, denn sie schaffen zwischen den Songs eine Art inhaltliche Verbindung und stimmen schon mal auf den nächsten Titel ein. Die Melodien sind eingängig und die inhaltlichen Ideen sind klasse, aber trotzdem fehlt der ganz große Kracher. Gothminister sind auch mit diesem Album ihrem Stil und ihrem Ruf treu geblieben und liefern ein solides Album ab. Neben dem ein oder anderen Ohrwurm sind vor allem die kleinen „Zwischenspiele“ eine nette Dreingabe. Für Genrefans eine klare Empfehlung.