Bis vor kurzem war die 1998 gegründete US-Electro-Formation „God Module“ hierzulande trotz ihres grandiosen Debuts „artificial“ (aus dem Jahre 2000) und zahlreicher hochkarätiger Sampler- sowie Remix-Beiträge fast nur Insidern ein Begriff. Mit dem Labelwechsel im Sommer letzten Jahres von „Trisol/Matrix Cube“ zu „out of line“ ging es dann mit der inzwischen zum Ein-Mann-Projekt geschrumpften Formation stetig aufwärts. Die 11-Track EP „Perception“ (diesmal steuerten im Gegenzug acht namhafte Electro/EBM-Größen zu drei brandneuen GM-Songs eine Remix-Version bei) schlug wie eine Bombe ein und mit ihrem zweiten fulltime-Album „Empath“ schossen God Module geradewegs auf Platz 7 in die DAC. In dieser Woche (20.KW) konnten sie sich bereits den 4. Platz sichern! Spätestens wenn „Empath“ im CD-Player anfängt zu laufen, wird einem auch klar warum. Die düster-bedrohliche Atmosphäre, allen voran Jasyn Bangert’s unverkennbare Flüsterstimme, ist geblieben, jedoch präsentieren sich die 10 neuen Songs in einem frischeren und eingängigeren Gewand als es noch auf „artificial“ der Fall war. Die harten, aggressiven und klar strukturierten Beats - umhüllt von melodischen und mächtigen Soundscapes - heizen richtig ein. Auch diesmal mit von der Partie: die fantastische Cybergirl-Stimme von Courtney Tittiger, die den Songs zusätzlichen Charme verleiht. Zwar haben God Module den Electro mit „Empath“ nicht neu erfunden – Bands wie Hocico oder Decoded Feedback (der vierte Song „Entranced“ könnte sogar noch aus alten „Technophoby“-Tagen von D.F. stammen) mögen als richtungsweisende Vergleiche gelten – doch dieses Album hält einen von der ersten bis zur letzten Sekunde auf Trab. Spätestens nach dem ruhigen, atmosphärischen Intro „Catalyst“ ist Schluß mit lustig und God Module legen mit „Telekinetic“ zu 100 Prozent los. Tracks wie „As The Night Falls“, „Reverse Invitation“ oder zum Beispiel „Lunacy“ sind perfekt produzierte, reinrassige EBM-Titel, aber leider ist nach einer Spielzeit von nur knapp 48 Minuten der ganze Streich vorbei. Wer sich an den Songs, die God Module live bestimmt ebenfalls ziemlich gut zu Gesicht stehen, nicht satt hören kann, sollte die Gelegenheit nützen und sie bei einem ihrer ersten Auftritte in Europa – auf dem 12.WGT in Leipzig – unbedingt ansehen! Außerdem empfiehlt es sich, einen Blick auf die zwar minimalistisch aber optisch sehr ansprechend gestaltete Homepage zu werfen. Denn dort können unter anderem zahlreiche MP3-Samples heruntergeladen werden. Klasse!