God Body Disconnect - Detune the Tragic Light

God Body Disconnect - Detune...

Vor beinahe einem Jahrzehnt machte 'Bruce Moallem' unter seinem Pseudonym 'God Body Disconnect' mit dem Debütalbum 'Dredge Portals' auf sich aufmerksam. Ein Werk, das nicht nur Kritiker begeisterte, sondern die dunkle Ambient-Szene beeindruckte. Seither hat Moallem seinen einzigartigen Klangkosmos stetig erweitert und perfektioniert. Mit seinem inzwischen zehnten Album 'Detune The Tragic Light' betritt er nun erneut tiefere, finstere Gewässer und entführt uns in eine Klangwelt, die düsterer und zugleich verletzlicher kaum sein könnte.

Schon der erste Track 'The Voice Of Depression' zieht den Hörer unbarmherzig in einen Sog aus bedrückenden Soundscapes und melancholischen Drones. Die Atmosphäre ist dicht, die Klänge scheinen sich in endlosen Schleifen zu verlieren, nur um dann wie Geister wieder aufzutauchen. Moallem arbeitet hier mit einer solchen Präzision und Hingabe, dass es fast schon körperlich spürbar ist, wie tief er in seine eigene Seele greift. Die albtraumhaften Klangwelten vermitteln ein Gefühl der Unentrinnbarkeit – als säße man in einem düsteren Karussell, das sich endlos dreht.

Die Tracks gleiten ineinander wie Fragmente eines unruhigen Traumes. In 'Portraits Of Possession' wird die Dunkelheit greifbar, die tiefen, resonanten Bässe und subtilen, doch unheilvollen Melodien lassen den Hörer kaum zur Ruhe kommen. Detune The Tragic Light ist kein Album, das man mal eben nebenbei hört – es fordert die volle Aufmerksamkeit, dringt in jede Ritze des Bewusstseins ein und hinterlässt Spuren. Interessant ist, wie Moallem es schafft, trotz der Schwere und der fast erdrückenden Düsternis, eine gewisse Schönheit in der Trostlosigkeit zu finden. Titel wie 'We Emerged As One From The Sunken Sea' oder 'Is It Dream Or Memory' bieten kurze, flüchtige Momente der Klarheit – Lichtblicke in der allgegenwärtigen Dunkelheit.

Die Produktion ist brillant – jeder Sound, jedes Flüstern, jeder Hallraum sitzt präzise und trägt zur Gesamtwirkung bei. Besonders beeindruckend ist der Einsatz von Field Recordings, die das Gefühl von Isolation und Verlorenheit noch verstärken. Diese düsteren Klangcollagen wirken nicht nur verstörend, sie erzählen auch eine Geschichte – eine Geschichte von Verlust, Schmerz und der verzweifelten Suche nach Licht.

Mein Fazit: Das Album ist ein Meisterwerk für alle, die sich gerne in tiefschwarzen Soundlandschaften verlieren. Fans von düsteren, introspektiven und emotional aufwühlenden Klangwelten kommen hier voll auf ihre Kosten. Bruce Moallem hat es hier geschafft, ein Album zu kreieren, das nicht nur unter die Haut geht, sondern sich tief in die Seele frisst. Wer jedoch leichtere Kost oder fröhliche Melodien erwartet, sollte einen großen Bogen um dieses Album machen. Für alle anderen gilt: Licht aus, Augen zu und tief in die düsteren Klangtiefen von God Body Disconnect eintauchen.

God Body Disconnect - Detune the Tragic Light
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