Vor wenigen Jahren sorgte eine Dokumentation vor allem im Land der Metaller für große Beigeisterung. „Metal – A Headbanger’s Journey“ zeigte erstmalig einen fundierten und höchst unterhaltsamen Überblick über die Vielfalt des Heavy Metal. Der Kanadische Anthropologe und Metalhead Sam Dunn kämpfte sich durch die Metalwälder und schaffte Klarheit im Genre-Chaos. Neben den Ursprüngen des Metals wurden auch moderne und pseudomoderne Entwicklungen thematisiert. Doch alles endete, wo sonst, auf dem Wacken Open Air. Sam inmitten zehntausender partyhungriger Metalheads. Genau dort, auf den Wiesen Norddeutschlands, beginnt der neueste Streich der Wissbegierigen Metaller. Doch Wacken ist diesmal zu klein. Die Welt soll es diesmal sein. Wie weit hat sich der Siegeszug des Metals ausgebreitet und welche gesellschaftliche Entwicklungen hat er begleitet? Erster Stopp ist Brasilien. Das Land, was noch bis Mitte der 80er unter einer grausamen Militärregierung zu leiden hatte, schaffte 1985 die Wende. Mit dieser kam auch der Metal ins Land. Bereits im selben Jahr zogen die Scorpions oder auch Iron Maiden hunderttausende an Fans zum ersten Rock in Rio an. Seltene Bilder des Festivals und Augenzeugenberichte (u.a. von Iron Maiden selbst) zeigen ein beeindruckendes Bild eines Landes, welches heute zu den wichtigsten Ländern des Metals gehört. Mit dieser Erkenntnis ziehen die Macher weiter, klappern ferne Länder wie Japan, China oder auch Israel ab – immer dem Metal auf der Spur. Wie sehen Chinesischen Black Metal, Indonesischen Death Metal und sogar Iranischen Thrash Metal. Dabei gehen die Macher den typischen Eigenarten der dortigen Spielweise auf den Grund und leuchten auch politische Einflüsse aus. Dabei gelangen wir sogar zum Dubai Desert Rock Festival – dem einzigen Metalfestival des Nahen Ostens. Aufnahmen von In Flames und der friedlich feiernden Fans, zeigen zum Glück auch mal ein anderes Bild, als was uns täglich aus den Nachrichten entgegenschreit. Untermalt wird diese wahrhaft globale Dokumentation von den Klängen von u.a. Kiss, Deep Purple und Sepultura. Prominente Gesprächspartner geben sich die Klinke in die Hand – Metallica, Slayer, Iron Maiden und viele mehr erzählen spannende Geschichten, die für offene Münder sorgen werden. Die Dokumentation kommt dabei mit verschiedenen Untertitel-Optionen auf den Gabentisch, so dass sprachliche Barrieren leicht behoben werden können. Wer einen Blick über den Tellerrand wagen möchte, sollte sich „Global Metal“ unbedingt mal reinziehen. Scot McFadyen und Sam Dunn gelingt es erneut, ein großes Thema in zuschauerfreundlicher Form zu präsentieren, ohne dabei nur an der Oberfläche zu kratzen. Für Metalheads stellt sich gar keine Frage – ein absolutes Muss! Zum Trailer gelangt ihr hier.