Hört man sich den frei zugänglichen Song "Luminator" auf der Label-Seite von M-Tronic an, könnte man fast einen falschen Eindruck vom neuen Geomatic-Album bekommen. Nicht, dass der Song komplett anders wäre als das neue Alum "Blue Beam", aber der Gesang ist in Englisch, was auf "Blue Beam" gar nicht der Fall ist, sofern es überhaupt Gesang gibt. Das holländische Duo hat sein Album nämlich komplett in den Orient verlegt und das trifft auch auf den Gesang zu. Geomatic kombinieren düstere Atmosphären und orientalische Melodien, die auch ebenso orientalisch instrumentiert sind, mit Tribal Percussion, was im Ergebnis ein wenig wie eine Zusammenarbeit von Muslimgauze, AhCama-Sotz und This Morn' Omina klingt. Überdeutlich wird, dass Geomatic bereits einschlägige Erfahrungen in der Komposition von Soundtracks haben, denn ihr neues Album klingt wie aus einem Guss. Dafür dürfte weniger die große Zeitspanne zum Vorgängeralbum "Control Agents" verantwortlich sein, die immerhin sieben Jahre beträgt, sondern das beachtliche Fingerspitzengefühl der beiden Musiker, was Timing, Rhythmus und Melodie angeht. "Blue Beam" ist ein düsteres und hypnotisches Album, das mit Flöten- und Sitarklängen, dem bereits erwähnten weiblichen und männlichen orientalischen Gesang und vor allem durch die Percussion so faszinierend klingt wie ein emphatischer Dark Ambient. Wie, um den Gesamteindruck des Albums nicht stören zu wollen, sind die drei Remixe von Ah Cama-Sotz, Andrew Lagowski und Ex_Tension nur als MP3-Dateien auf dem Album. Die Remixe heben sich natürlich von den anderen Songs auf "Blue Beam" ab, denn ihre Intention ist eine andere. Lagowski macht aus "Holographic Messiah" einen kühl-maschinellen Song, Ex_Tension mag es industrieller und Ah Cama-Sotz, ja bei Ah Cama-Sotz hört man erst keinen Unterschied zum Rest des Albums. Der kommt erst etwas später im Song "Alternate Universe", wenn die Percussion durch elektronische Klänge und Beats verstärkt wird. "Blue Beam" ist ein absolut gelungenes Album, das besonders und berauschend ist.