Manchmal dauert es etwas länger, bis die Sterne richtig stehen – oder die Synths perfekt klingen. Die aus Philadelphia stammende Band 'genCAB' meldet sich mit ihrem neuesten Album 'III I II Third Eye Gemini' zurück und liefert ein Werk ab, das den Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart spannender spannt als eine gut geölte Gitarrensaite. Das Album ist ein schillernder Mix aus Neuinterpretationen von Songs ihres Debüts 'II transMuter' und brandneuem Material, das von diesen Sessions inspiriert wurde. Wer jetzt denkt, dass hier nur alter Wein in neue Schläuche gegossen wird, irrt: Der Sound wurde nicht nur modernisiert, sondern aufgedreht – bis auf Anschlag 11. Schon der vorab veröffentlichte Track 'Perish The Thought' ließ erahnen, dass hier keine halben Sachen gemacht werden.
Die Tracklist von 'III I II Third Eye Gemini' liest sich wie ein Menü in einem futuristischen Synthpop-Restaurant: mal intensiv und druckvoll, mal melancholisch und nachdenklich, aber immer mit einer Note, die zum Nachschlag einlädt. Die Songs verschmelzen Elemente aus EBM, Synthpop, Shoegaze und Post-Hardcore zu einem Klang, der sich nicht in eine Schublade zwängen lässt – außer vielleicht in die große Schublade mit der Aufschrift „genCAB macht, was sie wollen“. David Dutton und Co. zeigen sich auf diesem Album von ihrer besten Seite – und das, obwohl sie auch die Schattenseiten des Lebens nicht ausklammern. Die Texte sind introspektiv, die Melodien eingängig, und die Produktion lässt keinen Zweifel daran, dass hier Profis am Werk waren, die wissen, wie man aus menschlichem Kompost feine Synth-Skulpturen meißelt.
Fazit: 'genCAB' schaffen es mit dem Release das dritte Auge ihrer Fans zum Leuchten zu bringen – und wer bis jetzt noch nichts von dieser Band gehört hat, hat eine musikalische Bildungslücke, die schneller geschlossen werden sollte als eine Fliege in einer Synthpop-Disco.
'GenCAB' lassen das dritte Auge funkeln: 'III I II Third Eye Gemini' ist da!

Bill Leeb - Model Kollapse

Zuletzt hat sein Stammprojekt Front Line Assembly geschwächelt. Solo zeigt Elektronikvorarbeiter Bill Leeb mit "Model Kollapse" aber, dass er immer noch Pfeile im Köcher hat.
Alphaville - Forever! Best Of 40 Years

Als ich zum ersten Mal Alphaville hörte, war ich sofort fasziniert von ihrer einzigartigen Mischung aus wohlklingenden Melodien und eingängigen Texten. Die Band, gegründet 1983 von Marian Gold, Bernhard Lloyd und Frank Mertens, hat mit Welthits wie „Big in Japan“ (erster Platz in den US-Dance-Charts), „Forever Young“ und „Sounds Like a Melody“ nicht nur die Popmusik der 80er geprägt, sondern auch meinen persönlichen Musikgeschmack unglaublich stark beeinflusst.