Der Opener weist schon einmal die Richtung - Industrialsound - und der nächste Track "Perish The Thought" dann die restlichen, quasi obligatorischen Zutaten. So gesehen scheint GenCABs Debut "II Transmuter" auf Hive Records nur ein weiteres Release im weiten Feld der Tanzbarkeit unter Zuhilfenahme von Geräuschen aus maschineller Produktion. Doch halt! Zwei EPs als CD-R haben sie schon veröffentlicht, wovon Tracks auch auf diversen Compilations erschienen sind. Zudem gibt es auch schon mehrere Remixe von ihnen, also vielleicht doch nochmals innehalten und nach Besonderheiten Ausschau halten. Mit möglichen (wenn auch nicht namentlich genannten) komplexeren Einflüssen von Fractured beginnt mit "Perish The Thought" nicht sofort wildes Gestampfe. Vielmehr offenbart sich ein mit Break- und straighten Beats im Midtempo versehenes heranschleichendes Unheil, das mit klaren und verzerrten Vocals, Pianoeinspielungen, Ruhephasen und (trancigen) Melodieparts gleich das ganze Spektrum von GenCAB zu Tage fördert. Ein schöner Einstieg in ein abwechslungsreicher arrangiertes Album als es viele andere Kollegen schon zu oft vormachen? Ja. "Let It Be" scheint zwar ähnlich, doch der Gesang wird beim Refrain durch die Langsamkeit noch persönlicher. Zudem wirkt der Titel bei den Strophen wie ein Heavy Metal-Song nur eben ohne Gitarren. Um Haaresbreite dem Futurepop entronnen (gibt's den denn noch) ist das anschließende "Self Images" fast schon ein Break nach zwei ähnlichen Titeln. Der setzt sich mehr oder minder mit dem "Siren Song" fort, denn - schlagt mich ruhig - man könnte in dieser ruhigen Nummer fast schon einen kleinen Anflug von Pet Shop Boys heraushören. Ganz instrumental frönt "Frozenpause" dem experimentelleren Industrial bis "Version2" den Hörer wieder in die mit arg dunklen Wolken verhangene Welt einlullt und erneut mit seiner speziellen Beatprogrammierung in den Bann zieht. - Soweit in Einblick in die größere Hälfte des Albums. Vielleicht sind es nicht einzelne Ohrwürmer, die sich auf "II Transmuter" ohnehin schlecht ausmachen - es sind eher die vielschichtigen Einzelheiten und ihre stete Wiederkehr in ähnlicher aber dennoch immer wieder anderer Form. Anspieltipp: "Of Love And Death". - Hier hat ein elektronisches Leckerli das Licht der Welt entdeckt, was es als Debüt schon lange nicht mehr gab. Dem ungeachtet gibt es immer noch kreativen Spielraum nach oben, so dass fünf Punkte erst einmal ausreichen müssen.