Hier ist Gavin de Graw noch kein Star, in den Staaten hingegen verkaufen sich seine Platten wie heiße Semmeln. In der Biographie spricht man von einem Singer/Songwriter. Dieser Fakt und die Aussage, dass der Bursche vom Motorhead Producer Howard Benson produziert wurde, weckte nicht gerade Begeisterungsstürme bei mir. Gut dass es da die lieben Promo-Kollegen gibt, die gerne trotzdem mal ein Werk vorbeischicken. Denn statt der erwarteten altbackenen Songs zwischen Stadion-Rock und Müsli-Glückseligkeit liegt hier eine wunderbare Sommerplatte vor, die gerade rech kommt zu einer Zeit, in der Matchbox 20 nur noch mit Best-Ofs charten. OK, das ist mainstream, aber egal, denn souverän gefällig zeigt de Graw uns was eine Harke ist und schiebt mal locker ein Dutzend Songs rüber, die danach schreien mal wieder an der Westcoast die Küstenstrasse von San Franciso bis Santa Barbara zu genießen und mit Sonnenbrille beim nächsten Diner einen echten Burger zu essen, der nicht in billig bedrucktes Papier eingewickelt wurde. Was die Songs groß macht ist die Unaufdringlichkeit der Instrumentierung und die Stimme de Graws, die soulig-groovend die handgemachte Musik definitiv verfeinert. Zeigt: öfters auch mal einen Künstler eine Chance geben, der eigentlich so gar nicht ins Beuteschema passt…