Vier Jahre nach „Savage“ - Gary Numan´s postapokalyptischen Meisterwerks, erscheint 2021 mit „Intruder“ ein mehr als würdiger Nachfolger. Das Coverartwork lässt schon erahnen, es geht weiter mit düsteren Zukunftsvisionen. Numan beschreibt das „Sterben der Erde“ aus der Sicht unseres Planeten, dessen einzige Chance zu überleben ist es seine Peiniger zu vernichten. Dieses Album soll unseren Planeten eine Stimme geben, der Versuch auszudrücken wie sich die Erde aktuell fühlen muss.

Musikalisch hat sich der 63jährige bei seinem 22. Studioalbum nicht wirklich neu erfunden, aber doch klingt es frisch und anders. Durchweg bewegen sich die 13 Songs eher im Midtempo Bereich, schleppende komplexe Rhythmen unterlegt mit düsteren Klanglandschaften und dazu Gary Neumanns einzigartige Stimme vereinen sich zu einen hypnotischen Epos. Die orchestralen Elemente und Tribaldrums welche noch auf „Savage“ dominierten findet man kaum wieder, dafür liegt der Fokus mehr auf elektronischen und industriellen Sounds.

Radiotaugliche Hits sind nicht wirklich dabei, aber das ist sicher so gewollt, besonders herausragend sind „Saint and Lars“, „The Gift“ und „I Am Screaming“. Für mich persönlich ein Anwärter zum „Album des Jahres“ konzeptionell wie musikalisch auf ganz hohen Niveau.