Future Lied to Us – ein Trio, das die elektronische Musikszene mit geballter Erfahrung und Leidenschaft bereichert. Bestehend aus Vasi Vallis (Frozen Plasma/NamNamBulu), Krischan Wesenberg (Rotersand) und Damasius Venys (Mental Exile, Ex-Mondträume), vereinen sie in ihrem gemeinsamen Projekt unterschiedlichste Facetten elektronischer Musik. Ihre Wege kreuzten sich im neuen Jahrtausend, einer Zeit voller visionärer Ideen und hoffnungsvoller Projektionen. Trotz persönlicher Höhen und Tiefen haben sie nie aufgehört, an ihre musikalische Zukunft zu glauben.
Mit 'Unknown Unknowns' präsentieren sie nun ein Album, das eine meisterhafte Verschmelzung von Synthpop, 80er Wave und futuristischer elektronischer Musik darstellt. Die Musik wirkt wie eine Reise durch eine Klanglandschaft, die sowohl vertraut als auch innovativ ist. Atmosphärische Synths treffen auf pulsierende Beats, und die markanten Vocals verleihen den Songs eine emotionale Tiefe. Die Arrangements sind episch und detailverliebt, wobei die Produktion klar und druckvoll aus den Lautsprechern kommt.
Das Album schafft es auch Sehnsucht auszudrücken – so intensiv und nachhallend wie die bahnbrechenden New-Wave-Helden der achtziger Jahre. Verschiedene Themen wie Liebe, Schmerz und die Hoffnung lassen sich in den Texten erahnen und spiegeln damit die Höhen und Tiefen der menschlichen Erfahrung wider. Es ist diese feine Balance aus Nostalgie und Innovation, die dem Album meiner Meinung nach seine besondere Note verleiht. Future Lied to Us haben mit Unknown Unknowns somit ein Album geschaffen, das zweifellos professionell und mit viel Herzblut produziert ist. Die Songs sind stimmungsvoll, die Klanglandschaften dicht und die technischen Fertigkeiten der Bandmitglieder unbestreitbar. Doch während das Album alle Zutaten für ein herausragendes Werk besitzt, fehlte mir persönlich leider dieser 'eine Funke', der das Ganze in ein loderndes Feuer verwandelt.
Es ist ein bisschen so, als hätte man ein perfekt gebautes Raumschiff vor sich, das jedoch nie so ganz abhebt. Alles funktioniert, die Knöpfe blinken an den richtigen Stellen, aber der Sprung in neue Galaxien bleibt aus. Vielleicht liegt es an meinen überzogenen Erwartungen oder daran, dass ich nach dem ultimativen Superkracher gesucht habe, der mich aus den Socken haut. So bleibt Unknown Unknowns für mich ein solides Album, das zwar überzeugt, aber nicht überwältigt.
Wer aber auf der Suche nach hochwertigem Synthpop mit nostalgischem Flair und modernen Einflüssen ist, wird hier sicherlich fündig. Das Album ist wie ein guter Freund, auf den man sich verlassen kann, der einen aber nicht unbedingt mit überraschenden Geschichten vom Hocker reißt. Manchmal ist Beständigkeit ja auch eine Tugend – aber ein kleiner Überraschungsmoment hätte dem Ganzen gutgetan Kurzum: Unknown Unknowns ist ein musikalisch starkes Album, das Fans des Genres zufriedenstellen wird. Es bietet keine revolutionären Neuerungen, aber solide Qualität auf hohem Niveau. Ein bisschen mehr Mut zum Risiko hätte vielleicht den entscheidenden Unterschied gemacht. Doch wer braucht schon ständig Superlative, wenn man auch einfach gute Musik genießen kann?