Funker Vogt sind seit nunmehr über 15 Jahren fester Bestandteil der elektronischen Sektion der schwarzen Szene und dort auch nicht mehr weg zu denken. Knapp zwei Jahre nach dem letzten regulären Studioalbum gibt es mit der Doppelsingle 'Hard Way' wieder frisches Material auf die Ohren. Den Titeltrack kann man wohl ruhigen Gewissens als recht klassischen Funker Vogt Song der vergangenen Jahre bezeichnen. Flott, hart, aber nichts desto trotz melodisch und ein Stück weit hymnisch. Dazu die recht prägnante Stimme von Jens und eine Portion Popappeal und fertig ist das Tanzflächenfutter. Genau hier liegt, inklusive der beiden Remixe von 'Hard Way' auch direkt das Problem: Das ist zwar alles ganz nett anzuhören und auch tanzbar, aber gefühlt bekomme ich hier nur aufgewärmten Kaffee aus der Mikrowelle. Beim zweiten Stück 'Fabrik' ist der Name Programm: Old School EBM as Fuck, inklusive Ambossklopf-Samples und Klischeetext. Der Song stampft ordentlich vorwärts und bedient auch sonst ganz hervorragend alle Stereotypen, die einem zum Stichwort EBM denn da so einfallen, so dass man sich des Eindrucks, dass hier was ganz Kalkuliertes produziert worden ist, einfach nicht erwehren kann. Der Remix, beigesteuert von Jäger 90, hätte gut werden können, wäre er nicht auf einer Hand voll Valium eingesungen worden. Die Vocals sind dermaßen druck- und antriebslos, dass es auch schon wieder beeindruckt. 'Hard Way' ist ein nettes Schmankerl für Funker Vogt Fans, die das nächste Album nicht abwarten wollen. Diese können hier auch ganz beruhigt zugreifen, alle anderen können Zeit und Geld sparen und sich spannenderen Dingen zuwenden.