Auf ihrem letzten Album "Raspail" haben sich Arcana einen großen Schritt erlaubt weg von ihrem melancholischen Sound hin zu mehr Percussion und mehr Gesang. Mit der "Emerald"-EP zeigte sich, dass sie diesen Weg zwar weiter beschreiten, aber nicht mehr mit der gleichen Konsequenz. Auf dem nun erscheinenden Album "As Bright As A Thousand Suns" wird diese vorerst wage Vermutung zur Gewissheit. Arcana haben zu dem einen Schritt nach vorn bei "Raspail" wieder einen halben zurück gesetzt und vereinen auf ihrem neuen Album den wohlbekannten, zutiefst melancholischen Sound er alten Tage mit dem rhythmischeren der gegenwärtigen. Dabei klingen die ersten Worte auf "As Bright As A Thousand Suns" wie ein Abgesang, singt doch Peter Bjärgö in "As The End Draws Near": "It's hard to believe, that this is the end / The end of our journey". Ein Ende von Arcana steht momentan hoffentlich nicht zu befürchten. Vielmehr scheint der Label-Wechsel von Kalinkaland zu Cyclic Law einen ähnlichen musikalischen Wandel hervorgerufen zu haben wie der Weggang von Cold Meat. Die Rhythmusfraktion um Mattias Borgh und Sergio Gamez Martinez hat auf dem neuen Album jedenfalls wieder eine wichtige Rolle, wenn auch nicht die tragende. Die gebührt (meistens) den zutiefst melancholischen Melodien sowie den Stimmen von Ann-Mari Thim und Cecilia und Peter Bjärgö. Was Arcana bisher so einzigartig machte, war der bittersüße Geschmack, den ihre Musik verbreitet und der auch auf ihrem neuen Album nicht abhanden gekommen ist. Einlullende Melodien, stimmliche Höhen- und Tiefenflüge in Sopran und Alt, Flüstern, viele Trommeln und Streicher, insbesondere das Violinenspiel von Núria Luis sowie etliche weitere Instrumente, die dem Album die gewohnte atmosphärische Dichte verleihen. Wie schon auf "Raspail" gewinnt die herzzerreißende Schwermut nie ganz die Oberhand, ist aber ständig präsent. Arcana entführen den Hörer erneut in sein Innerstes, beflügeln seine Imagination und wecken seine Emotionen. Wenn sich Arcana etwas vorwerfen lassen müssen, dann vielleicht, dass sie aus ihrem bekannten Muster nur sehr selten ausbrechen, so als ob sie ihr Erfolgsrezept nicht grundlegend ändern möchten. Die hier und da angedeuteten Farbtupfer aus exotischeren Beigaben wie der Gitarreneinsatz in "Inceptus" hätten ab und zu ruhig etwas stärker ausfallen können. Ansonsten gibt es aber nichts zu beanstanden und man kann sich von "As Bright As A Thousand Suns" in vollen Zügen bezaubern lassen.