Das französische Duo Foretaste bringen mit Space Echoes das nunmehr fünfte Album heraus und ein weiteres Mal werden sie die gewünschte Zielgruppe sicherlich erreichen, vor der großen Masse der Hörerschaft aber verborgen bleiben. Denn Frau XX und Herr XY haben nicht nur dafür entschieden, sich selbst im Verborgenen zu halten, sondern wollen auch ihre Musik eher unauffällig gefällig produzieren. Reinhorchen kann man als SynthPop Fan aber durchaus. Das Album hinterlässt bei wiederholter Sichtung den immer gleichen Eindruck, den man bereits von den Vorgängeralben kennt: Die wirklich gelungene Programmierung lässt ein ums andere Mal aufhorchen, die Melodien sind immer angenehm und schmissig, selten aber wirklich bemerkenswert und ohrwurmig und der sanfte Gesang nicht perfekt, immer nett und oft zu nett. Gerade die Entscheidung, den Songs einen sanft wabernden Schmachtecharakter zu geben verhindert entstehende Begeisterung – so habe ich das Gefühl, nicht wirklich etwas Neues zu hören. Und das ist furchtbar schade, denn die Programmierung ist auch während schmusigster Passagen ein Genuss, die Beats versprechen stellenweise eine gewisse Härte und ich finde immer wieder neue, klasse eingesetzte Elemente und Parts. Wenn Melodien und Gesang auch mehr Ecken und Kanten besäßen - Foretaste würde sicherlich eine breiteres Publikum ansprechen. Kurz, das Songwriting ist wie das Coverartwork zu unauffällig, um wirklich die Herzen der Hörerschaft zu erobern, nie aber klingen Foretaste schlecht. „First symptoms“, „Every shadow“ und „Paradies of broken hearts“ sollten auf jeden Fall mal gesichtet werden, wenn man SynthPop nicht nur auf Depeche Mode reduzieren mag, "Higher" wird mit seinem Refrain auch Dance on Glass Fans wohlig auffallen und vielleicht springt ja bei dem einen oder anderen auch der Funke über. Ich werde Space Echoes als solide Platte im Hinterkopf behalten, wirklich oft wird sie aber sicherlich nicht mehr ihre Runden in meinem Player drehen.