„Discordance“ heißt die Debüt-EP der 80er-Jahre-Depeche-Mode-Revival-Kombo „Foretaste“ aus Frankreich, die sich jetzt zu einer aufsteigenden Electropop-Formation gemausert hat. Bandmitglieder Pierre Atoch (Keyboards) und Sylvie Billy (Vocals) gehen ein großes Wagnis ein und veröffentlichen mit „Discordance“ ihr Erstwerk im Eigenvertrieb (denn wie wir wissen, ist Selfdistrubution ja eine teure und schweißtreibende Angelegenheit!). Ob sich dieses Wagnis gelohnt hat, will ich nun ergründen: Der Titelsong „Discordance“ ist ein recht typischer, eingängiger, tanzbarer Synthiepop-Song der schöne Elektroklimpereien und einpaar schöne Melodien aufweist. Die Lyrics werden hier in einer leichten Spoken-Words-Art, a la Anne Clark von der Sängerin Sylvie vorgetragen. Ein tiefer Bass und ein wuchtiger Bassdrum machen das Lied schön kantig und kräftig. Ähnlich ist auch das zweite Lied der CD namens „Victim’s Heart“, wobei hier mehr auf Melodik als auf Tanzrhythmik gesetzt wird. Der dritte Song ist da schon ganz anders. Ein schöner chilliger Song mit fett aufgetragenen Strings und niedlichen Effektspielerein. Alles ganz schön, aber auch alles ganz typisch. „Re-love“ – der letzte Titel der CD – ist da wieder tanzbarer, wieder mit Sprechgesangcharakter, Grummelbass und Knalldrum. Allerdings hat das Lied meiner Meinung nach von allen Titeln der Maxi-CD am meisten Eigenleben und Charakter. Alles in allem ist das aber irgendwie nicht genug um mich für die Band zu begeistern. Was hier geboten wird können andere Synthiepoper ebenso gut bzw. besser. Es gibt keine neuen Sounds zu erleben, keine Melodien oder Hooklines die bestechen oder das Lied im Ohr stecken bleiben lassen. Auch die Qualität des Sounds ist nicht die Beste: der Gesang ist oft viel zu laut gemischt, die tiefe Frauenstimme übertönt sich schonmal mit einem tiefen Bass und auch einige Effekte und Spielereien sind unnütz oder an „falscher Position“ angebracht. Die Maxi „Discordance“ der jungen Synthpopkapelle „Foretaste“ ist also noch etwas unüberdacht und kann den Hörer nicht unbedingt überzeugen. Allerdings glaube ich schon, dass man sich in einige Details der CD nach mehrmaligem Hören verlieben könnte. Wer’s also mag kann versuchen sich festzubeißen, wer’s nicht mag hört sowieso schnell wieder weg.