Das zweite Album der Budapester Electro Formation um István Gazdag liegt vor und stellt eine konsequente Fortführung von "Brutpop" des schon recht vielfältigen Vorgängers dar. Im Vergleich dazu scheint "Deathstep" aber tatsächlich härter zu sein, ebenso werden nun auch mehr Gitarren verwendet. Fehlen tun dafür aber leider auch die Songs mit weiblichen Vocals und diejenigen die schnell ins Ohr gingen. Zwar sind die ersten 2 Lieder noch recht eingängig, doch ab dann geht es eher experimentell zu. Was natürlich nichts schlechtes heisst, im Gegenteil. Experimentell ist natürlich ein Begriff der weit ausgelegt werden kann (aktuelles Beispiel: Morbid Angel). Hier heisst es soviel wie, dass man auf "Deathstep"nicht auf Nummer sicher geht und mindestens die Hälfte des randvoll befüllten Tonträgers sich spät oder sogar gar nicht erschließt. Aufgeschlossen sollte man schon sein, da (wie schon auf dem ersten Album in nicht ganz so krasser Form der Fall) einiges an Stilen und Sounds durcheinandergewürfelt wird. Nur da besteht natürlich auch die Gefahr, manche eher konservative Hörer zu verschrecken. Es ist schwer hier als professionelle Band eine Formel zu finden, da man als Musiker auch mal darauf achten muss (ausser man betreibt Musik nur als reines Hobby) was beim potentiellen Hörer ankommt. Sicher wird dieses Denken, was natürlich ua.a auch kommerzielle Gründe hat) oftmals viel zu übertrieben von einigen Bands. First Aid For Souls dagegen machen sich laut eigener Aussage keine Gedanken darum, die Musik klingt so wie sie gewollt ist und wem sie nicht gefällt soll es halt lassen. Gut, das haben schon viele vorher gesagt "...we don´t care what the listener thinks....", einige davon konnten aber sogar gute Erfolge mit dieser Denkweise einfahren. Das Problem ist, ich bin mir nicht sicher, ob das diesen wirklich fähigen Musikern mit diesem Album auch gelingen wird. Man könnte auch platt sagen, manchmal klingt es einfach zu wirr. Die Songs leben von einer Mixtur aus EBM, Techno und Industrial-Metal, mal mit Vocals von verschiedenen Gastsängern versehen, mal instrumental. Leider wurde aber das eingängige Moment wie anfangs schon erwähnt, etwas vernachlässigt. Trotzdem eine ziemlich gute Leistung, die hier vollbracht wurde. Wenn das Endergebnis dann auch nicht ganz meinen Geschmack trifft. Für Elektronik Hörer die sehr aufgeschlossen sind und/oder auf experimentelle Songstrukturen stehen.