Finistere in Sicht? Merciful Nuns kündigen neues Album an – und denken laut über den Abschied nach

Finistere in Sicht? Merciful Nuns...

Es wirkt fast wie ein stilles Echo in der Gruft – eine Botschaft, die weit mehr ist als eine bloße Ankündigung. Merciful Nuns, jene Gothic-Rock-Band um Mastermind Artaud Seth, haben sich via Facebook mit einem äußerst persönlichen und nachdenklichen Post an ihre Fans gewandt. Und was da zwischen den Zeilen schwingt, hat es in sich: Ein neues Album kommt im Herbst, es trägt den vielsagenden Namen Finistere – und es könnte vielleicht sogar das letzte sein.

Gegründet wurde Merciful Nuns bereits im Jahr 2010 – direkt nach dem Ende von Artauds früherer Formation The Garden Of Delight. Seitdem steht die Band für klassisch-düsteren Gothic Rock mit eigenständigem Charakter, wie man ihn selten findet. Keine Kopie der 80er, sondern eine moderne Manifestation der alten Schule – tief, spirituell, mit Hall und Haltung. Nach über einem Jahrzehnt Bandgeschichte und zahlreichen Releases scheint nun ein möglicher Schlusspunkt in Sicht – aber endgültig ist nichts.

Im Statement reflektiert Artaud auf fast schon poetische Weise über seine Rolle als Musiker, über Relevanz, Inspiration, Erwartungsdruck – und die Angst, zu spät zu gehen. „Natürlich spielt das Altern eine Rolle. Ich fühle mich noch nicht alt, aber ich möchte sicher nicht der alternde Goth-Star sein“, heißt es da. Ehrliche Worte, ausgesprochen mit der ruhigen Gewissheit eines Künstlers, der weiß, was er will – und gerade deswegen den richtigen Moment nicht verpassen möchte.

Doch bevor sich die Schatten senken, gibt es nochmal ein großes Lebenszeichen. Finistere soll ein monumentales Werk werden – vielleicht sogar das eindrucksvollste der Bandgeschichte. Derzeit wird fleißig an aufwendigen Videodrehs gearbeitet, in Tschechien und Frankreich entstehen visuelle Begleiter zur Musik. Eine mögliche Tour im Jahr 2026 wird ebenfalls angedeutet – was Raum für Hoffnung lässt: Vielleicht ist das Ende noch nicht gekommen, sondern nur ein neuer Zyklus in der ewigen Nacht.

Und so bleibt die Tür halb offen, der Vorhang halb zu. Artaud schreibt: „Ich möchte den richtigen Moment nicht verpassen, um mich auszuloggen. Dieser Punkt ist noch nicht gekommen – aber ich möchte ihn vorwegnehmen können.“ Worte, die schwer wiegen – und doch offenlassen, ob damit wirklich ein Kapitel geschlossen wird. Was auch immer kommt: Es wird noch einmal ein würdiger Moment. Ein letzter, feierlicher Kreis im Staub, gezeichnet mit schwarzer Kreide. Und vielleicht – wer weiß – ist dies gar kein Abschied, sondern nur ein Blick zurück, bevor der nächste Schatten fällt.

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