Alleine für den geilen Albumnamen gibt es natürlich schon eine News. Aber auch sonst passt hier das Gesamtpaket! "Vivin" verpacken auf ihrem Debütalbum "Kaos" Sozialkritik und Dystopien in mitreißende Elektropop-Nummern. Chaos als Gegenstück zum griechischen Begriff Kosmos als (Welt-)Ordnung oder Universum bezeichnet den Zustand vollständiger Unordnung.

Vivin begreifen einerseits die Welt um sie herum als chaotisch, unberechenbar und auch ungerecht. Andererseits sehen sie selbst im Chaos, auch musikalisch, die Möglichkeit, Neues zu entwickeln. Kaos trägt beidem Rechnung: Es ist ein sozialkritisches Album, das versucht, die Kreativität seiner MacherInnen auszuloten. Die 12 Songs wurden im Rotationsprinzip geschrieben und aufgenommen. Jedes Bandmitglied übernahm dabei regelmäßig das Instrument eines anderen, um neue, spontane Ideen zu entwickeln und Raum zu geben für das Ungeplante, Unverhoffte.

Inhaltlich nehmen sich Vivin ernster Themen an, sezieren die Schnittstellen zwischen dem Selbst und der technologisierten, modernen, chaotischen Welt. So behandeln sie etwa neue (soziale) Medien (Cryptic, High-maintenDance), Zukunftsdystopien (Half Moon Half Sun), Realitätsflucht (Chromatics) oder Flucht im Allgemeinen (Skip The Beat), aber auch für ein klassisches Liebeslied ist Platz (Sixteen). Vivin ist auf Kaos ein bisschen bandgewordene Text-Bild-Schere. Sie sehen gut aus, machen tanzflächen- und ohrwurmtauglichen Electro-Pop, haben aber eine dunkle, nachdenkliche Seite, die ihren Songs zugrunde liegt und auch im Sound hin und wieder durchblitzt.

Auf der neuen Single Half Moon Half Sun ist die Menschheit schon längst gescheitert. Mit Hilfe neuer Technologien hat sie sich auf einen neuen Planeten geflüchtet, der je zur Hälfte aus dem Mond und der Sonne besteht. As long as light dances on the seas, we’ll pick up hope piece by piece.

Vivin sind Ada Joachimsthaler, Franziska Kleinschmidt und Hele Maurer. Sie mischen elektronische und akustische Sounds, Beats und Drums, Synthesizer und Piano, Synthie-Bass und Bassgitarre. Beeinflusst sind sie sowohl von Bands wie Tame Impala oder Phoenix, aber auch von bildenden Künstlern wie etwa Louis Vivin, von dem sie ihren Namen entlehnt haben und der sich in seiner Funktion als Wegbereiter des Surrealismus auch im Selbstverständnis der Band, ihren Texten und dem Artwork wiederfindet. Das Debütalbum Kaos erscheint am 10. Mai 2019.