Neues Feindflug Album auf zwölf Uhr! Was lange währt wird endlich gut, nach der sehr guten, aber streng limitierten „Kollaboration“ kriegt man endlich wieder ein reguläres Feindflug Werk in die Griffel und das lange warten hat sich gelohnt. 14 Tracks oder 1:08:12 Stunden wird die Ohrenfront mit einem amtlichen Trommelfeuer im gewohnten Feindflugsound beschossen, wer auf Feindflug steht steigt jetzt einfach in seinen StuKa und düst zum Plattenladen seines vertrauens, weiterlesen unnötig, oder doch nicht ganz?
Gewohnt martialisch geht es bei Feindflug direkt mit dem ersten Stück los, passend „Einmarsch“ getauft, pumpend, ordentlicher Bass und der typische verzerrte Feindflug Sound geben die Marschrichtung des neuen Feindflug Werks mit dem Themenkomplex Rote Armee vor. Wer immernoch der Idee hinterherhängt, dass Feindflug rechtsgerichtet sind oder die grosse Moralkeule schwingen will kann sich direkt eindosen lassen, der gute alte Adolf wird auch diesmal wieder aus der Samplekiste geholt um den „Ätherkrieg“ zu versüßen, was einigen wahrscheinlich wieder als Grund reichen wird um Feindflug abermals zu unrecht in die rechte Ecke zu schubsen, aber genug von dem alten Hut, weniger alt sind dagegen die Samples, z.B. hat „The Saw“ seinen Weg auf das Album gefunden, was äusserst passend wirkt. Aber auch der Rest des Albums kommt nicht grade sonderlich lebensbejahend daher, um einiges direkter und schneller als der Vorgänger „Hirnschlacht“ zwar, diesmal auch mit einem eindeutigeren roten Faden, aber nicht minder provokant. Vom „Einmarsch“ geht es direkt in hoher Eile zum „Standgericht“, von dort mit der „AK 47“ im Anschlag zur „Truppenschau“ und dann... am besten direkt in die Anlage vom örtlichen Club, ein gelangweilter DJ kann die Scheibe einfach auf shuffle stellen und sich einen gemütlichen Abend machen, tanzbar und flott ist hier alles, was vielleicht auch die Schwäche des Albums ist. Streckenweise wirkt es etwas zu monoton, zuwenig Abwechslung im immergleichen Feindflug Sound, irgendwie kommt einem fast alles bekannt vor. Das ist nicht unbedingt schlecht, wahrscheinlich wollen die meisten Feindflug Fans auch nichts anderes, aber etwas mehr Abwechslung hätte drin sein können Eine erfreuliche Ausnahme bildet der Track „Ätherkrieg“, wenn man jemals einen Sound als „wabernd“ beschreiben durfte, dann den von „Ätherkrieg“, Combichrist Anhänger werden hier voll auf ihre kosten kommen.
Weit entfernt von einer Bruchlandung, leider auch kein Überflieger, eher ein sehr solider Langstreckenbomber, vielleicht kommt der StuKa nächstes mal wieder mit... Anspieltipps: Ätherkrieg, AK 47, Sperrfeuer,