Fausten ist das Projekt von Monster-X und Stormfield, die auf ihrem gleichnamigen Debutalbum nicht einfach nur ihre bisherigen Styles wie Breakcore, Techno oder Dubstep zusammenbringen und auffrischen, sondern vielmehr etwas ganz Eigenes schaffen. Zunächst fällt auf, dass Fausten sehr düster und schleppend ist. Kein gewohnter Beat, sondern eher Beatfragmente, versetzte Schläge, kein Breakbeat an sich, sondern ein walzender, überrollender Rhythmus. Man wird vom ganzen Album überrollt, bei jedem Song ein wenig mehr. Der Hörer wird vereinnahmt, in Besitz genommen und kann sich einfach nicht wehren. Vergleichbar mit einer Tsunami-Welle, wenn sie auf Land trifft. Langsam, gnadenlos und alles mitreißend. Man muß seine Hörgewohnheiten jetzt nicht komplett umstellen, aber man sollte schon offen für etwas Anderes sein. Die Atmosphäre und die Flächen, die pulsierenden Sounds kommen als Dark-Ambient daher, aber die einzelnen Schläge, die vertrackten Beats eher aus dem IDM-Bereich. Diese Mischung gepaart mit einer stetigen Bewegung, mit dem immerwährenden Drang nach Vorne mach Fausten zu einem sehr intensiven Hörerlebnis, das zwar nicht so sehr auf die gängigen Clubs abzielt, aber durch die besondere Mixtur der verschiedenen Stile dennoch den Drang sich zu bewegen initiert. Evisceration im Remix von Ontal zielt dann aber doch eher auf die Tanzflächen ab und ein etwas straighterer Beat steht dem Song gut zu Gesicht. Der sehr sehenswerte Videoclip zu Punishment, der sich als Bonus auf der CD befindet, rundet das Gesamtbild ab, sollte aber von sensiblen Menschen eher nicht angeschaut werden. Fausten ist ein Monster, ein alles verschlingendes Monster aus Geräuschen, Lärm, Beat und Bass und gerade das Mid-Tempo macht es so gefährlich.