Fünf Gestalten mit Theatermasken stehen im Kornfeld. Sie starren scheinbar stumm und suggerieren eine künstlich-starre Unnahbarkeit, die auch der intensivst bekritzelte Pandabär nicht hinbekommen hätte. Aber das Farsot ein wenig neben der Black Metall Spur laufen muss nicht erst zum Erscheinen des dritten Albums Fail•Lure geschrieben werden und weiterhin steht die thüringer Gruppe für einen verkopften, ambitionierten und eben nicht ganz sich aufdrängenden Sound und inhaltlich schwere Geschütze. Der sich aus den Wörtern Failure und Allure zusammensetzende Titel, das Abbild der Statur aus den Händen Denis Lavoyers und eben die Bilder dieser unnahbaren Schemengestalten können verschrecken, anstrengend erscheinen aber bei inte siven Konsum auch durchaus süchtig machen... ...und dabei hilft, dass Farsot deutlich zugänglicher musizieren als noch auf 'Insects' und ich dem ganzen irgendwie eine Progressive Black Metall Mütze aufsetzen will. Vielschichtig, rauh und immer wieder verzückende Momente liefernd können die einzelnen Songs nahezu ausnahmslos gefallen, da sie trotz konstanter Melodiewechsel nicht zerfahren wirken sondern als schlüssiges Ganzes. Das hilft, denn so muss man das Album zwar dennoch konzentriert verfolgen, jedoch entsteht viel leichter eine Verbindung zwischen Hörer und Gehörtem. Instrumental und gesanglich lassen Farsot keinerlei Wünsche offen, alles ist punktgenau zusammengefasst und anspruchsvoll, kein Element drängt sich in den Vordergrund und mir bleibt nur die dringende Reinhörempfehlung. Skippt dabei aber den in meinen Ohren einzig schwachen Song "Vitriolic", der als Opener etwas fehl am Platz wirkt. Kein Album für alle Tage aber davon gibt es ja genügend - es sind die unnahbaren Schönheiten, die sich als wahrer Schatz entpuppen können.