Was lange währt, wird endlich gut. Gleiches könnte auch für die Rezension zu Faderheads neuem Album "Black Friday" gelten: Immerhin ist das gute Stück seit Ende Oktober auf dem Markt. Ein grosses "Sorry!" an dieser Stelle von mir. Viel Worte muss man über Faderhead wohl nicht mehr verlieren. Die ersten drei Alben "FH1" bis "FH3" haben sich gut verkauft und dem Mastermind hinter der Musik einen sehr guten Ruf und einen hohen Bekanntheitsgrad verschafft. Mit "Black Friday" wagt sich Mr. Faderhead an etwas ungewohntes Terrain, handelt es sich doch um ein Konzeptalbum zu seinem gleichnamigen Kurzfilm, der am Black Friday veröffentlicht wurde. Ein sehr interessantes cineastisches Werk, das gerade zusammen mit dem Album zu überzeugen weiß. Erzählt wird ein Freitagabend im Leben der schönen Mia, die, nachdem ihr Verlobter ihr erst einen Korb gibt und sie im weiteren Verlauf mehr oder weniger offen betrügt, nicht wirklich einen gelungenen Abend erlebt. Der Soundtrack zum Film bietet die passende Untermalung zu diesem wirklich schwarzen Freitag. Angefangen vom Ende des Arbeitstages, über das Entspannungsbad und den frühen Abend, dem Entschluß sich zu amüsieren und in den Club zu gehen bis hin zum unvermeidlichen Absturz. Und tatsächlich haben alle Tracks dieses typische Faderhead Flair. Von den Balladen wie den genialen "Hot Bath And A Cold Razor" und "The Moth And The Fire" über die etwas schnelleren Tracks "Escape From The Machine", "Baby Firefly","Do You Know Who I Think I Am?" oder dem sehr genialen "Pussy Rules", bis hin zu den Clubstampfern "Destroy Improve Rebuild", "The Way To Fuck God","Beautiful Freak", "The Bitch I Love To Hate", "Scumfucker", "Corpus Crisis" und "Crashkid". Allerdings verwundert das nicht weiter, denn auch schon auf den Alben der "FH"-Trilogie folgte ohne Ausfälle ein geiler Track dem Nächsten. So kann ich auch beim besten Willen keine Schwachpunkte auf diesem Album ausmachen und auch keine Höhepunkte, die aus dem Rest herausragten - "Black Friday" an sich ist ein Highlight. Ein weiteres Meisterstück, von einem, der auszog, sich in keine Schublade pressen zu lassen. "Black Friday" ist mein Album des Jahres. Frisch, wie man Faderhead kennt, mit einem eigenen unverwechselbaren Stil, sich treu bleibend, nie langweilend, sondern Hörvergnügen pur. Die Messlatten für neue Werke liegen nach jedem Album wieder ein klein wenig höher, aber Faderhead wird auch diese locker überspringen. Qualitativ und mit 16 Songs auch quantitativ bekommt der geneigte Hörer hier wieder einiges geboten. Schön wäre es noch gewesen, auch den Film in irgendeiner Weise zum Album dazuzubekommen. Aber auch das ist kein echter Kritikpunkt. Somit gibt es von mir volle Punktzahl und ich ziehe meinen Hut vor soviel Kreativität und Talent. Danke für einen gelungenen Schwarzen Freitag, Mr. Faderhead.