Liebhaber „moderner, schwarzromantischer Todeskunst“ (Zitat Presseinfo) mit nachdenklichen, teilweise surrealistischen Texten sollten sich das neue Album „auf ewig“ von eXplizit einsam auf den Einkaufszettel schreiben. Untermalt von düsteren, elektronischen Flächen und schwerer aber fein abgestimmter Rhythmik werden die Texte von Sänger und Songschreiber Andreas J. Ohle rezitiert. Bei dieser Art der Interpretation drängt sich natürlich der Vergleich mit Goethes Erben auf, jedoch wirkt keiner der 12 Tracks von „auf ewig“ von denselben abgekupfert. Zu sehr unterscheidet sich der monotone aber äußerst eindringliche Gesang Ohles von den akzentuierten Rezitationen Oswald Henkes und geht vielleicht deswegen nicht weniger unter die Haut. Auch die Themenauswahl ist eine andere. eXplizit einsam besingen auf „auf ewig“ ausschließlich die dunklen Momente des eigenen Lebens wie Einsamkeit (Eröffnung / eXplizit einsam), Verfall (Demenz / Siechend / Fieber), Tod (Auf ewig) und greifen dadurch die Thematik der barocken Vergänglichkeitslyrik auf. Verbunden mit den düsteren Begleitharmonien und unterbrochen durch Instrumentalstücke entstehen bei den Hörern, die bereit sind, sich auf diese Musik einzulassen, dunkle, vielleicht sogar alptraumhafte Assoziationen. Dadurch wird diese Scheibe für jeden zu einem intimen Stück, das im Laufe der Zeit an persönlichem Wert zu gewinnen vermag.