Der rocklastige Gitarrenschrammelsound der Italiener Exilia dürfte spätestens nach den etlichen Singles im letzten Jahr und den erfolgreichen Tourneen mit OOMPH! und den Herren von Rammstein bekannt sein. Dieser Sound besteht aus den typischen NuMetal-Rezepten: Rap-Kreisch-Sing-Sang-Getue der Sängerin, Weltschmerztexte, krachig überverstärkte Gitarren und ein knackiger Rock-HipHop-Beat. Hehe – das mag ja ganz nett sein, so von Zeit zur Zeit. Exilia pressen ihre Mixtur aber immer wieder in neue Songs, ohne dabei große Abweichungen oder Entwicklungen erkennen zu lassen. Diese musikalische Presswurst nervte schon beim ersten Album gewaltig. Zwar beherrschen die Italiener alle technischen Vorraussetzungen, in Sachen Kreativität schweben sie aber auf sehr dünnem Eis. Die neue Single „Can’t break me down” ist ebenfalls im Proletenrockmuster gestrickt und klingt so aufregend und abwechslungsreich wie die Flippers. Leider liegt mir nur ein One-Track-Promo der Single vor, so dass ich die anderen Titel „Before the Dawn", "Wrong or Right" und "Army of me" (eine Björk-Coverversion), die ebenfalls auf der Single sein werden, nicht bewerten kann. Ein kleiner Lauscher in die Snippet-MP3s auf der Homepage verrät aber, dass es sich dabei um annährend die gleiche Pampe handelt. Eigener Stil ist eine feine Sache, nur wenn der Stil von vornherein nur ein alter Hut ist, der im Laufe der Zeit nicht einmal gedreht und variiert wird, macht das alles keinen Spaß. Wer bei den jüngeren Exilia-Veröffentlichung von den Socken war, der liegt auch mit „Can’t break me down“ richtig. Ansonsten würde ich die Finger von dem Ding lassen und gespannt darauf warten ob Exilia eines Tages doch noch merken, dass es öde ist jeden Tag die gleiche Suppe zu löffeln. Nur wer auch mal eine Bockwurst isst, wird die wahre Reichhaltigkeit gutgemachter Rockmusik erkennen. In diesem Sinne...