Nach dem Riesenerfolg von "Fallen" legen Evanescence "The Open Door" nach. Übrigens bereits deren drittes Album. "Fallen" war nicht das Debut wie viele denken, sondern "Origin" im Jahre 2000. Viele Fans sind nach langer Wartezeit sicher gespannt, in welche Richtung die Shooting Stars nun gehen werden. Nun sie sind sich eigentlich treu geblieben, aber haben doch etwas am Sound geschraubt und diesen auch weiterentwickelt. Bevor man die CD überhaupt anhört, gibt es schon mal einen Sympathie Bonus für das hübsch aufgemachte Digipack mit einem Booklet, das wie ein altes Buch ausschaut und mit schönen Bildern illustriert ist. Ein dickes Lob an die Designer dafür. Wenn die CD für einen vernünftigen Preis angeboten wird, sollte man diese also unbedingt einem Download vorziehen. Mir scheint, im Vergleich zum Vorgänger sind erheblich mehr harte und schnellere Parts enthalten, sodass "The Open Door" durchaus auch für Metal Fans interesant sein dürfte. Weiters fallen schöne Streicher auf, einige orchestrale Parts (aber zum Glück nicht übertrieben!) und eine Spannweite an Gefühlen und Stimmungen die ausgedrückt werden. Dazu kommt natürlich Amy Lees Gesang und ihr wunderbares Pianospiel zB. sehr schön zu hören bei "Good Enough" der abschließenden Ballade. Alles das und mehr macht die gesamte CD, auf der kein wirklich schlechtes Lied zu finden ist, eigentlich schon zu einem Pflichtkauf. Schön, dass es noch genug ehrliche Bands gibt, die auch mal diesen ganzen HipHop, Dance und Retorten Kram aus den vorderen Plätzen der Charts verdrängen werden. Kritikpunkte: 2-3 Lieder sind zwar nicht wirklich schlecht, aber eher durchschnittlich, sowie der für meine Ohren stellenweise zu hohe Gesang. Trotzdem ist eine 5er Wertung redlich verdient. Die Spielzeit ist ordentlich bemessen mit 54:17 Minuten.