Mit EOC kommt das neue Pferd im Labelstall von AI aus Japan. ‚Information Warfare’ vereint zwei EPs, die nun als LP veröffentlicht werden. Wer hinter EOC steckt, das ist derzeit sogar dem Label selbst nicht so recht bekannt. Weder eine Website noch Profile bei myspace etc. sind verfügbar. Anders als man dies bisher vom AI-Label kennt, bewegt sich EOC auf der experimentelleren Seite der Elektronik, die verzerrte Sounds genauso beinhaltet wie ambient knisternde Störgeräuschen. Klar fällt hier gleich die Referenz auf Aphex Twin ein, der mit ähnlichen Konzepten unterwegs ist, die Eigenständigkeit von EOC bleibt jedoch sicherlich gewahrt, nicht zuletzt dadurch, dass Songs wie ‚0000 975’ zwar recht feindlich beginnen, dann jedoch durch mellow Sounds harmonisch aufgefangen werden. Vielleicht ist Yoshinori Sunahara auf Speed der bessere Vergleich… Vollkommen ohne Beats mit verstörter Geräuschromantik geht ‚White Chrysanthemum Song’ an den Start und lässt den Hörer zwischen Entspannung und Nervosität schwankend zurück. Nach meinem Geschmack zwar vielleicht etwas zu noisy, liefert EOC mit seinen beiden EPs eine vielschichtige Klanglandschaft, die den Hörer bei jedem Durchlauf neue Details entdecken lässt. Sperrig und doch locker ein durchweg gelungenes Experiment, das jedoch nur richtig zur Geltung kommt, wenn man sich auf die Musik einlässt und auch die Zeit zum bewussten Anhören mitbringt.