Inhaltlich ist SURVIVOR eigentlich im Bereich Konzeptalbum angesiedelt. Alle Songs beschäftigen sich mit der Thematik Überleben und Zukunft und beleuchten dabei die verschiedensten Bereiche unserer Gesellschaft. So oder so ähnlich wird das Album auf ihrer Home-Page beschrieben. Na denn dachte ich und steckte die CD in den Player. Dabei konnte ich gleich das ansprechend gestaltete Cover mit dem aufgerissenen Auge und dem Atompilz im Hintergrund genauer betrachten. Hier tröstete das gute Outfit leider nur unzureichend über die fehlenden Lyrics hinweg :( Nach einer kurzen Einführung (Track1) war ich vom 2. Song etwas enttäuscht, zwar schon schnell, aber eigentlich viel zu sehr am Mainstream Pop (mit viel Synthesizer Klängen). Nummer 3 war dann aber wirklich hörenswert. Hit harter treibender Gitarre, passenden, verzerrten Vocals na ja Sisters lassen grüßen, trotzdem gut gemacht. Dann allerdings eine 180° Wendung. Der nächste Song plötzlich melodisch und soft (a la Depeche Mode). Dito für Track 5 der wohl mein favourite Song ist.
Schön melodisch, ohne übertriebene Effekte, treibend und tanzbar! Die zweite Hälfte des Albums wird dann härter, wilder und abgefahrener. Nun scheinen die E-Gitarren nicht mehr mit den (fast schon aufgesetzt wirkenden) Synthesizer-Klängen zu harmonieren. Auch die Vocals verschärfen sich nun deutlich und gehen und bereits in den Bereich Dark-Metal. Also dieser Teil ist nicht nach meinem Geschmack (aber ich bin auch gar kein Freund von Skinny Puppy ...). Hiervon hebt sich nun wieder die Coverversion von Dawid Bowie´s "Five Years" positiv ab, um schließlich mit Song 13 einen würdigen Abschluß zu finden und den Kreis zum Anfang des Albums wieder zu schließen. (Also am besten gleich nochmal von vorne hören!) Nun zu den negativen Aspekten (immerhin fehlen ja 2 Sterne).
Also was mir fehlt ist das gewisse Etwas, das dieses Werk aus der Masse heraushebt. Oder anders formuliert man könnte sagen: alles schon mal dagewesen - alles schon mal gehört. Das ist ja eigentlich keine Kritik, da es sich um solide Handwerkskunst handelt, aber halt kein Geniestreich. Ich hatte mich auch erst für nur 3 von 3 Sternen entschieden, nach mehrmaligen (Rein-)Hören aber immer noch neue Aspekte gefunden. Und allein das ist für mich ja schon mindestens einen extra Stern wert. Fazit: Gut zu hören - aber kein Muß für das CD-Regal