Eine Reise in die Abgründe der menschlichen Seele kann fatal enden oder in bittersüßen Melodien und kraftvoller, intensiver Musik aufgehen wie bei End Of Green. Gerade die einfühlsamen und zugleich seelenwunden Texte der fünf Stuttgarter machen "Songs For A Dying World" zu einem Dauerbrenner, den man nicht mehr so leicht aus dem CD-Player verbannen kann. Doch das mittlerweile dritte Album von End Of Green ist weder finaler Schlusssatz noch Antidepressivum. Der Titel "Songs For A Dying World" ist selbstredend und zugleich Programm. Musikalisch liegt "Songs For A Dying World" irgendwo zischen Gothic, Rock und einem Hauch Metal. Würde man das Suizidpotential von Life Of Agony, die Laszivität von Type O Negative und den Weltschmerz von Placebo vereinen, könnte am Ende End Of Green dabei heraus kommen. Doch Matthias Siffermann, Michael Setzer, Oliver Merkle, Rainer Hampel und Michael Huber sind weit davon entfernt, eine Kopie von etwas bereits Vorhandenem darzustellen bzw. darstellen zu wollen. Zu eigenständig und ausgereift ist ihr musikalischer Stil und zu autonom ihr inhaltlicher Weg. Das Album bewirkt ein buchstäbliches Hin- und Hergerissensein zwischen Depressionen und Träumen. Ein perfektes Zusammenspiel von finsteren Melodien und sattem Gitarrensound. "Songs For A Dying World" sollte man viel Zeit widmen. End Of Green haben zwar die Musik nicht neu erfunden, doch ihre Interpretationen von Gefühlen und Eindrücken ist einzigartig. Wer sich selbst ein Bild machen will, findet auf der Homepage der Band einige Hörproben.