Emulsion - Death Of The Author

Hier noch einmal ein Nachzügler, der erst vor wenigen Tagen ins kalte München eingeflogen ist: gleichsam verstörend wie angenehm wirkt die ungewöhnliche 5-Track EP „Death of The Author“ des aus Chicago stammenden Ein-Mann-Projektes Emulsion. Auffällig ist hier die eigenwillige, aber gelungene Interpretation des The Cure Klassikers „Pornography“, die auf dem in Kürze erscheinenden Sampler: „Strange As Angels: A Tribute To The Cure“ (FTC Records) vertreten sein wird. Will man den Stil von Emulsion in Worte zu fassen suchen, begibt man sich am ehesten in sphärische Bereiche à la Dark Ambient und Etheral, wie ihn namhafte Hyperium-Releases wie Lycia, Attrition oder Love Spirals Downwards vertreten. Bis auf den recht krachigen, man möchte sagen „Minimal Industrial“-artigen, aber keineswegs – wie Emulsion es selbst verstanden wissen möchte - Power Noise-mäßigen Track „Is Lust“ bewegen sich die übrigen drei Titel auf sehr, sehr ruhigen Pfaden, denen ein esoterischer wie cineastisch angehauter Grundgedanke nicht abgesprochen werden kann. „Is Lust“ jedoch vereint auf eine anziehende Art und Weise spacige Melodien mit Industrial-Elementen, bleibt aber leider sehr oberflächlich. Das streicherlastige „Undone“ wirkt durch die atmosphärische, aus dem Off ertönende, weiche Frauenstimme fast beschwörend-rituell. So auch „Sonido Negro“, das bereits als limitierte, wunderschön colorierte 7“ Vinyl veröffentlicht wurde. Lediglich die spärlich eingestreuten Stimmen-Samples verleihen den streckenweise recht undifferenziert wirkenden Soundscapes ein Gesicht. Mit „Every Machine Makes a Mistake“ verhält es sich ähnlich, dieser Track scheint die konsequente Fortsetzung von Stück Nr. 4 zu sein. Ansatzweise lassen sich vielleicht Parallelen zum wirklich großartigen Werk „Wasteland“ von Cyclotimia ziehen, die ich vor einigen Monaten auf dieser Seite rezensiert habe. Allerdings bleiben die Strukturen bei Emulsion zu gleichförming, um Spannung zu wecken. Der Entspannung und Beruhigung dienen sie jedoch allemal. Unbedingt erwähnenswert ist an dieser Stelle noch das wunderschöne Artwork, für das sich ein gewisser John Bergin verantwortlich zeichnet. Er war bereits für einige Werke von Attrition als Gestalter tätig. Wer Interesse an fantastischer, morbider (Comic-)Kunst hat, sollte seine Seite unbedingt besuchen!

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