Aus der Schweiz kommen sie daher: E-L-R sind zwei Damen an Saiteninstrumenten und ein Drummer. Sie spielen, wie so viele, irgendetwas mit Post- davor und ich komme nicht umhin, auch bei ihnen absolut von Hörbarkeit zu sprechen, aber die Nachhaltigkeit im Bewusstsein der Käufer/Hörer etwas anzuzweifeln.

Post-Doom soll es sein, naturverbunden und sehr harmonisch. Und ja, ich kann eine sehr nette Zeit mit 'Mænad' haben, den Anhängerinnen des griechischen Gottes Dionysos. Ich will auch wohl glauben, dass die Musiker sich sehr bemühten, "Interpretation von Texten und Gedichten im Verbund mit eigenen Erlebnissen" musikalisch umzusetzen aber es gibt einfach viel zu viele Bands, die in eine ganz ähnliche Kerbe schlagen, dabei aber mehr Spuren hinterlassen. Spielerisch schön, immer sehr melodisch, traumgleich vor sich hin wabernd. Das Schlagzeug und wuchtiges Riffing als zum Teil harte Kontrapunkte, doch auch in diesen Momenten der Härte wirken E-L-R kaum greifbar – "Ambrosia", mein Anspieltipp, überzeugt mit einer doomig-drückenden Art, jedoch ahne ich, dass ich mich in einem Jahr nicht mehr erinnern werde, was ich da gehört habe und da die Vocals oftmals mehr als Instrumente eingesetzt werden, sind die beschwörenden Gesänge auch kein Anker in den Hirnwindungen. Und die Gastauftritte von Musikern von Dool und Amenra fallen kaum ins Gewicht. E-L-R sind wie Meditations-CDs oder Buckelwalgesänge - sie helfen, um in eine Trance zu verfallen, sind also mehr Mittel zum Zweck, aber spielen als musikalisches Projekt eine untergeordnete Rolle.

Nichts ist schlecht, nichts ist besonders. 'Mænad' kann toll im Hintergrund laufen, aber bietet (zumindest mir) nichts, um die Kopfhörer aufzusetzen und konzentriert wegzutauchen. Ja, es ist ein Reigen, ja, die Musik zielt eher darauf ab, in eine hypnotische Stimmung zu versetzen, aber das bekommen andere schlüssiger hin.Wenn man die Härte nicht scheut, kann man im Ambient Black Metal ähnliche Stimmungen wiederfinden, Post-Rock Kapellen mit etwas greifbareren Motiven gibt es wie Sand am Meer und Tenhi, so anders sie klingen, versetzen mich in eine ähnliche Stimmung, ohne dabei beliebig zu wirken. Wie sagt der Ostwestfale: Meins ist es nicht.