Doric - Great dead Cities

Doric - Great dead Cities

Hinter Doric verbirgt sich das Soloprojekt von Stathis Leontiadis. Seines Zeichens ist er Mitglied der Band Human Puppets. Seit 1996 fröhnt er öffentlich seiner Leidenschaft der Minimal-Elektromusik im Stile der 70er und 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Nach zwei Alben und 4 Singles/EP`s stellt Great Dead Cities nun die dritte Longplayerveröffentlichung dar. Ich steige in meine Zeitkapsel und begebe mich auf die Reise, in die Zeiten lange vor Corona.

"Shades" fadet sich an mein Trommelfell. Das langsame, schleppende Drum wird von geisterhaften Synthfetzen umwoben. Die Stimme wirkt klagend und verloren in dem bitterkalten Setting. Einfache Melodien lassen wirklich längst vergangene Zeiten in verrauchten Undergroundclubs aufleben. Lockend und fast schon enthusiastisch tänzelt "Start of the Lie" heran. Mit einer Synthfolge, die sich ins Gehör zerrt und dem Basslauf leben herrlichste Dark-Wave-Zeiten auf. Auch das sehr einfache Drum gefällt mir. In "The Breach" erweckt eine hohe Melodie Aufbruchstimmung, während sich die Stimme klagend durch die Strophen hangelt. Düstere Klänge leiten "A-Life" ein, doch bald darauf drängelt ein Drum den Song nach vorn. Die Melodie erinnert leicht an ein Atari-Spiel. In dieselbe Richtung driftet auch "Images". So ein wenig erinnert mich das an die Erkennungsmelodie von "Knight Rider". Bei "ΟΡΧΗΣΤΡΙΚΟ Νο​.​5" habe ich irgendwie das Gefühl, dass ich die Tonfolge schon einmal gehört habe, leider fällt mir tatsächlich nicht ein, welches Lied das ist. "Something to hold" ist dann auch wieder so ein Wave-Heuler. Leider ist die Instrumentierung ziemlich limitiert. "Mit "Cities are Dead" beende ich dann auch flugs die Zeitreise mit einem schnellen Rhythmus.

Nach acht Titeln habe ich dann nun auch das Gefühl, dass es reicht. Während bei den ersten zwei bis drei Songs noch das Nostalgie-Gefühl überwog und ich mich in die alte Zeit zurückversetzt fühlte, wich dieser Eindruck dann einer gepflegten Langeweile. Denn leider ist Abwechslung hier rar gesät. Zu sehr gleichen sich die verwendeten Samples und Ideen. Auch der Gesang trägt nicht gerade dazu bei, dass man die Titel auseinanderhalten könnte. Das klingt alles sehr wavig-klagend-kehlig. Für eine gepflegte 80er Jahre-Dark-Wave-Party kann man den ein oder anderen Titel verwenden. Aber ein Klassiker ist die Veröffentlichung nicht.

  Digital ist das Album über die Bandcamp-Site erhältlich. Ab Juni wird dann auch die, dort bestellbare, Vinylversion ausgeliefert.

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