Diese CD ist gut......und kommt 30 Jahre zu spät. Auf diesen kurzen Nenner gebracht kann man ein Vorfazit ziehen. Warum? Die Band „Dogs On Catwalk“ suhlt sich in den ausgehenden 70ern, als ein Teil der Punkrock sich zu einer neuen Musikbewegung formierte, nämlich dem Wave, der Anfang der 80er Jahre der Musikwelt eine Menge wunderbarer Bands bescherte wie The Cure, Depeche Mode, New Order oder die etwas poppig angehauchten Soft Cell (und ein Schelm ist, wer Schlimmes dabei denkt, daß deren Hit „Tainted Love“ als Albumtitel für diese CD verballhornert wurde....). Genau in der Schnittmenge o.g. Bands kann man Dogs On Catwalk einordnen: es wird auch gar nicht lange rumgefackelt, sondern in Sound und Darbietung das Zeitrad 3 Jahrzehnte zurückgedreht, ohne daß die Band sich dafür schämen muß: die treibenden Beats, extrem auf 80er getrimmten Keyboardsounds, die schönen knackigen, eingängingen und sehr prägnanten Gitarrenriffs sowie der Gesang eines gewissen „Harm Solos“ (ebenfalls in der Schnittmenge o.g. Bands), es paßt alles gut zusammen, klingt weder antiquiert noch verstaubt, so daß man eventuell aufkommende Vorurteile durch Spielfreude, Darbietung, einer sehr guten Produktion und einigen wirklich gute Songs locker entkräften kann. Ein Pfund in der Hand hat die Band nämlich mit Tracks wie „Love Shack In Flames“, „Noah Is Leaving Without You“, „Cracked“ oder „Pick Your Bags“, die sich als wahre Genre-Leckerbissen entpuppen; gerade das erstgenannte „Love Shack in Flames“ wäre einst ein todsicher Hit gewesen, ist es doch die perfekte Symbiose aus (Punk)Rock, Wave und Elektrobeats, die die bereits mehrfach zitierten Urväter dieser Stilrichtung zu Stars machte. Ähnlich wie die deutschen Kollegen von „My New Zoo“, die sich auf dem selben Territorium bewegen, zeigen „Dogs On Catwalk“ daß man durchaus noch heutzutage solche Musik zelebrieren kann, solange das Gesamtpaket stimmt. Und das tut es definitiv. Genreliebhaber dürfen bedenkenlos zugreifen.