Nach einem für sich sehr erfolgreichen Jahr stellt der eigentlich als "Lo-Fi House"-Aushängeschild bekannte DJ Seinfeld seine Anpassungsfähigkeit als Produzent unter Beweis, indem er auf dem Remix von James Heathers „MHope“ – das seinem Debütalbum „Stories From Far Away On Piano“ entnommen ist – von seiner sonst üblichen, grobkörnigen und bouncenden Produktionsweise Abstand nimmt, um stattdessen ausnahmsweise mal tief in den Ambient-Tiegel zu greifen. Auf dem Track ist James Heathers Klavier zu hören, untermalt von üppigen und dennoch klaren Synthie-Layern, die das ursprüngliche Drama und die Schönheit des Tracks hervorheben und gleichzeitig subtile Reflexionen von Positivität und Vitalität hinzufügen.
James Heather sagt über den Remix: „Ich bin schon lange ein Bewunderer von DJ Seinfelds Arbeit – eines der Dinge, die ich an dem Remix liebe, ist sein Umgang mit dem Klavier und das Ziehen der feinen Linie bei der Vermittlung von Melancholie, aber auch ein Gefühl von Hoffnung und Energie durch das Instrument. Ich fühle mich geehrt, dass er eine Version von „MHope“ gemacht hat. Ich glaube, DJ Seinfeld hat wirklich ein Gefühl eingefangen, das meinen eigenen Absichten auf dem Track gegenüber treu ist, ohne dass mir was komplett Neues erzählt wird.“.
Nach seinem von Presse wie Publikum sehr wohlwollend aufgenommenen Debütalbum „Stories From Far Away On Piano“ präsentiert der zeitgenössische Pianist James Heather nun eine makellose Fortsetzung von hochkarätigen Remixen und alternativen Versionen mit dem Titel „Reworks“. Das neue Album enthält eine Auswahl von Tracks aus seiner Debüt-EP „Modulations: EP 1“ und dem erwähnten Album „Stories From Far Away On Piano“, mit Neuinterpretationen von DJ Seinfeld, Sarah Davachi und Mary Lattimore, sowie zusätzlich brandneuen Streichquartett-Versionen von James Heather selbst. Das Album erscheint auf Ahead Of Our Time, dem Original-Label der Ninja Tune-Gründer Coldcut.
Auf „Reworks" sehen wir Heathers eigentlichen Sinn für tiefe Schönheit, der bisher in einem klassischen und jazzigen Rahmen verwurzelt war, sich in Richtung seiner Liebe zu elektronischen, orchestralen und experimentellen Strukturen ausbreiten. DJ Seinfeld lässt hierfür seinen Produktionsstil hinter sich, um eine besonders untypische und funkelnde Ambient-Interpretation von „MHope“ vorzulegen. Mary Lattimores Harfenkunst steht im Mittelpunkt von „And She Came Home“ aus der 2017-EP „Modulations: EP1“ - eine expansive und melancholische Modifikation, die das eidetische Drama des Originals ergänzt. Heathers neue Streichquartett-Interpretationen zweier Album-Kompositionen sind von Live-Improvisationen inspiriert. Sarah Davachi setzt ihren Lauf im Jahr 2018 fort und bietet eine üppige, düstere und kanonische Neuinterpretation des EP-Tracks „Bad Role Model“ auf dem Synthesizer. Der Rework von „Blueprint“ durch die japanische Ambient-Ikone Chihei Hatakeyama knüpft an seine hochgelobte Veröffentlichung aus dem letzten Jahr, „Mirage“. !K7s Aparde bringt mit seinem Remix von „Biomes“ einen leichten Hauch seines charakteristischen emotionalen Minimal-Technos mit und Echo Collective, die bereits mit Nils Frahm und Jóhann Jóhannsson zusammengearbeitet haben und für ihre Veröffentlichung „Play Amnesiac“ Anfang des Jahres zurecht mit Lob überschüttet wurden, eröffnen die „Reworks“ mit einer atemberaubenden, aber subtil bedrohlichen Version des Openers von „Stories From Far Away On Piano“, „Ruqia“.
„Stories From Far Away On Piano“ erreichte Platz 2 in den Klassik Charts von iTunes, war in den 20 besten Classical Crossover-Veröffentlichungen von Billboard vertreten und insgesamt haben Heathers Veröffentlichungen über 43 Millionen Streams auf Spotify gesammelt. James Heather hat Live-Shows gespielt, von der Greenpeace-Bühne in Glastonbury bis zur National Concert Hall in Dublin. Er wurde zudem von der britischen Singer-Songwriterin Laura Marling ausgewählt, um sie bei ihrem Konzert bei den Brit Awards zu unterstützen und hat Bühnen mit Künstlern wie Jóhann Jóhannsson und Lubomyr Melnyk (Erased Tapes) geteilt. Heather geht weiterhin einen einzigartigen musikalischen Weg, der das gesamte Spektrum seiner Einflüsse in eine bemerkenswerte Mischung aufnimmt. Allein im vergangenen Jahr arbeitete er u.a. mit Mumdance, Dawn Richard und Roger Robinson von King Midas Sound zusammen und fügt so weitere Kollaborationen zu seinem ständig wachsenden Lebenslauf hinzu.
Das Artwork zu „Reworks“ ist das dritte Element der „Stories From Far Away On Piano“-Serie, die erneut von Antipattern entwickelt wurde: die Bildkomposition führt mit Monochrom und Layering komplizierte Grafiken ein, um eine technische Ästhetik entstehen zu lassen, die über das ursprüngliche Konzept hinausgeht. Eine große Inspiration für Heathers musikalisches Schaffen ist seine eigene Sicht auf die Dinge, auf das Leben - etwas, das Heather im Überfluss hat. Er wäre 2008 bei einem traumatischen Verkehrsunfall fast gestorben, lag auf der Intensivstation im Koma und konnte anschließend lange nicht arbeiten. Ein Finger trug eine dauerhafte Verletzung davon, der sich bei dem Unfall unwiederbringlich verzog. Heather war sich nicht sicher, ob er jemals wieder mit dem gleichen Standard würde spielen können. „Als ich mich schließlich langsam erholte, begann ich, meine musikalischen Skizzen ernster zu nehmen. Ich fand Einsamkeit, die meine Gefühle in Kompositionen kanalisierte.“
James Heather darf man als einen Vertreter einer neuen Schule von „postklassischen“ Künstlern begreifen, die nach einem langen, stetigen, und zuletzt endlich anziehenden Erfolg von Galionsfiguren wie Max Richter und Nils Frahm, nun die überfällige Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit bekommt, die sie verdient hat. Am 19. Dezember 2018 supportet er die Band Garda bei ihrem Konzert in der Elbphilharmonie in Hamburg und im kommenden Jahr stehen weitere Termine an, u.a. in Hannover und Leipzig. Das neue Album von James Heather, „Reworks“, erscheint am 7. Dezember 2018 via Ahead Of Our Time. Der neue Remix von DJ Seinfeld von James Heathers Track, „MHope“ ist ab sofort überall zu hören.