Dirk Ivens hat anscheinend Lust, seinen Sound zu modernisieren oder mal etwas andere Gewässer auszuloten. Ansonsten hätte er bestimmt nicht Jan Dewulf, den Mann hinter Diskonnekted, eine Zusammenarbeit angeboten. Das daraus entstandene Ergebnis, die EP "Frozen", wird vom Label als Zusammenstoß der Generationen bezeichnet, obwohl hier wohl eher von einem Knuffen wenn nicht einem Kuscheln gesprochen werden müsste. Denn "Frozen" gibt sich wie ein Raubtier ohne Krallen. Der Mastermind von Dive, Klinik und Sonar hat seinen Sound mit dem von Diskonnekted gekreuzt und herausgekommen ist, wie erwartet, ein poppiges Dive bzw. ein raues Diskonnekted. Der Titelsong, der übrigens rein gar nichts mit dem bekannten Pop-Song gleichen Namens zu tun hat, wird garantiert gut in den Clubs funktionieren, da der harte EBM und Dirk Ivens gewohnt kalter und heiserer Sprechgesang sehr gut zueinander passen. Ein stampfender Beat besorgt dann den Rest. Etwas mehr in Richtung Dive tendiert der zweite Song "Do You Believe It?", da er weniger beat- und melodieorientiert ist und damit ein etwas nüchternes Erscheinungsbild hat. Von hie aan nimmt die Qualität der EP leider immer weiter ab. Der Numb Mix von Frozen weiß noch durch außergewöhnliche Melodien aufzufallen, beim Leather Strip Mix reduziert sich das aber schon auf den Rhythmus und beim Combichrist Mix von "Do You Believe It?" rein auf einen pumpenden Beat. Das hätte man sich auch sparen können. Der Inure Mix fällt wenigstens noch dahingehend auf, dass er aus dem Song eine Synthie-Pop-Nummer macht. Die zwei anderen Songs, "Dead End Street" und "Everything Is Fine", bauen aufeinander auf, da sie ähnliche Struktur und Sound besitzen, fallen aber kaum auf und sind wohl eher als ein Intermezzo zu begreifen. Was bleibt sind die beiden ersten Songs und vielleicht der eine oder andere Mix, was die EP wohl hauptsächlich für die Clubs interessant machen wird. Für daheim ist das Ergebnis etwas zu dürftig.