Nicht vielen Musikern ist es vergönnt, ihr Projekt zu einer solch bekannten Institution zu machen, dass sich der Projektname sogar über die Grenzen des Genres hinaus herumspricht. Dirk Ivens hat in den 33 Jahren, in denen er an elektronischer Musik arbeitet geschafft, gleich in 4 solcher Projekte zu arbeiten: Begonnen mit Absolute Body Control, dann fusioniert zu The Klinik und auch das „letzte“ Seitenprojekt Sonar genießt einen solchen Bekanntheitsgrad. Heute geht es aber um sein Soloprojekt Dive und die Best-of Zusammenstellung „Compiled“. Mit Dive wollte Ivens sich 1990 von der bisherigen und sehr melodischen Musik entfernen und trieb mit seiner radikalen Reduzierung auf sich wiederholende Beats und Vocalfetzen die Entwicklung in der dunklen elektronischen Musik voran. Doch seit dem 2004 erschienenen „Behind the sun“ gab es nichts Neues mehr unter dem Namen Dive. Eine 8-CD Box, die das Gesamtwerk enthielt, erschien 2012 und war recht schnell ausverkauft und so war es klar, dass man eine mögliche größere Käuferschar auch bedienen möchte. Deswegen erscheint „Compiled“ mit gleichem Cover wie die Box und beinhaltet 36 Stücke auf 2 CDs. Die Zusammenstellung kann sich alles in allem sehen lassen, die Produktion ist wunderbest geeignet, um „at maximum volume“ gespielt zu werden (wie Herr Ivens es gerne empfiehlt). Nur das Booklet enthält mir einfach zu wenig Informationen zur Zusammenstellung: Ein „Warum Dive so klasse sind“ Text von Catrin Nordwig (Sonic S.), eine Zusammenfassung der Live-Auftritts-Orte, einmal alle Releases abgedruckt und ein Dankeschön von Ivens – das zusammen mit Bildern, die für die Box geschossen wurden ist etwas mager... aber Minimalismus ist ja bei Dive angebracht. Für alle Interessierten sicherlich eine klasse Zusammenstellung, da muss man nicht viel sagen und kann kaum etwas gegenreden. Also wer Dive mag und sich bisher nur auf eine mp3-Sammlung unbekannter Herkunft verlässt sollte den Kauf auf die to-do Liste setzen. Und auch für Dive Neulinge kann sich der Kauf lohnen – ein Probelauschen sei aber angeraten, denn die Msuik ist schon speziell.