Das letzte richtige Dive-Album, True Lies, liegt nun schon satte fünf Jahre zurück. Da wurde es auch langsam Zeit, dass Dirk Ivens sich wieder hinter die Regler setzt. Ok, die zwischenzeitliche Reunion von The Klinik ist ein mehr als guter Grund für die Verzögerung. Nun ist aber endlich Behind The Sun da, das übrigens von Eric van Wonterghem produziert wurde, der vielen von Monolith bekannt sein dürfte.
Da Ivens und Wonterghem zusammen auch für Sonar verantwortlich sind, ist es kein Wunder, dass Behind The Sun einen leicht Sonar-lastigen Sound hat. Doch Dirk Ivens prägt das Album auf bekannte Weise, und die typische Dive-Nüchternheit lässt auch hier nicht auf sich warten. Dass der Schritt von True Lies zu Behind The Sun so groß ausgefallen ist, liegt wahrscheinlich daran, dass Dirk Ivens das Album diesmal zusammen mit dem spanischen Musiker Rafael M. Espinosa, dem Kopf von Geistform, aufgenommen hat. Die Songs wirken atmosphärischer und bedrohlicher und nicht mehr ganz so roh wie früher. Der Titelsong ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Natürlich wäre Dive nicht Dive, wenn es nicht auch einmal richtig zur Sache gehen würde. Wie immer ohne ausufernde Eskapaden schafft es Dive, bei Songs wie "This Is Me", "No, Nothing" oder "Heart And Soul" Druck aufzubauen und den Stücken einen äußerst treibenden Charakter zu verleihen, ohne dabei draufgängerisch zu wirken. Die unterschwellige Aggressivität war schon immer sein Markenzeichen.
Aber es geht auch anders. "Not Alone" besteht nur aus wenigen Tönen und leichtem Rhythmus, und mit der fast gehauchten Stimme von Dirk Ivens bleibt der Song trotz seiner Schlichtheit schnell im Gedächtnis. "Nobody Else" sticht aus dem Album heraus, denn man hört, dass hier jemand anderes seine Finger im Spiel hatte – und zwar der DJ und Journalist MS Poly-Ester. In Richtung Techno tendierend, ist er eine willkommene Abwechslung.
Das Warten hat sich gelohnt. Behind The Sun ist ein erstklassiges Album, und Dirk Ivens bestätigt einmal mehr seine Sonderstellung.
Dive - Behind The Sun
The [Law-Rah] Collective - 1953
1953: Schwere Überschwemmungen, ausgelöst durch Springflut und Winterstürme, verwüsteten Anfang des
Bella Morte - Songs For The Dead
Wer beim Namen Bella Morte sofort an das meisterhafte Album "The Quiet" aus dem Jahr 2002 denkt, wird bei der neuen EP "Songs For The Dead" besser vorsichtig sein. Wer sich die EP unbedarft anhört, sollte sich auf eine Überraschung gefasst machen – und keine gute. Diese EP ist nämlich nicht, was man erwarten würde: Zu 75% besteht sie aus schrammeligem Punk-Geschrammel, das mit den ausgefeilten Songstrukturen, die "The Quiet" so einzigartig machten, absolut nichts mehr zu tun hat. Schon ab dem ersten Track wird klar, dass hier mit dem bisherigen Stil radikal gebrochen wurde. Ein Hit nach dem an...