Der Belgier Jan Dewulf kann mit seinem Ein-Mann-Projekt, Diskonnekted, auf einen gut gemeisterten Start zurückblicken. Diverse Compilationsbeiträge, das hochgelobte erste Album "Jesus Raves" und die gefeierte "After Einstein" E.P., tragen dazu bei, dass Diskonnekted als vielversprechendes Projekt gilt. Das Label Alfa Matrix ist sogar so sehr von den Talenten überzeugt, dass es der Ansicht ist "Neon Night" nimmt es problemlos mit den Großen des Futurepop Genres auf und soll schon bald den etablierten Szeneacts das Fürchten lehren. Wie sich die sogenannte Kampfansage dann umgesetzt anhört, davon kann man sich seit Oktober letzten Jahres selbst überzeugen. Mich persönlich hat das Repertoire des Belgiers wenig beeindruckt, was nicht sofort und voreilig bedeutet, dass Neon Night nichts taugt. Das neue Album fügt sich an das erste Release, führt diesen Gedanken weiter und mischt diesen mit neuen und mutigen Ideen, wie zum Beispiel das Zusammenwirken bei "Religion" mit Johan Van Roy(Suicide Commando), als Gastsänger, um dem Hörer auch eine andere, eine straffere Diskonnekted-Seite zu zeigen. Jan bringt eine gute Mischung an ruhigen (Be Cool), chilligen (Meeting Falkor) und kraftvollen (Broken; Danger) Titeln plus den Clubhits, wie das bereits oben genannte "After Einstein", "Atlantis" und "Neon Dream". Keine Frage, Neon Night ist wie sein Vorgänger cluborientiert und für Futurepop-Fans eine runde Sache, die man zumindest einmal gehört haben sollte. (Nicht zu vergessen, dass es auch eine Bonus CD gibt) Von mir gibt es dennoch 'nur' drei Sterne, weil ich von einem Werk, das als "bestproduziert" angeboten wird mit dem Zusatz, dass es nur so vor Energie und Futurepop-Hymen strotzt, einfach mehr erwarte als zwei, drei gute Hits und Lückenfüller. Es ist aber auch erst das zweite Album von Diskonnekted, sodass der Nachfolger vielleicht an diese Schwächen gar nicht mehr erinnert und seinem Ziel: anderen das Fürchten zu lehren, näher dran kommt. Oder aber es ist wie immer: Geschmackssache.