Nach der MCD „Gedankenzüge“ (2004) sowie den beiden Alben „Teletroponk!“ (2006) und „Szenenwechsel“ (2008) legen Die Perlen nun zügig mit einer Neuerscheinung nach. „stadt.ep“ ist eine reine Vinyl-Veröffentlichung und beinhaltet insgesamt 6 Tracks des anno 2000 gegründeten Duos um Ferdinand Ess und Katja Hah. Sie selbst bezeichnen ihren Stil als eine Mischung aus Electro, Pop, Punk und Techno und haben somit ihre ganz eigene Schublade gefunden, welche sie mit dem Aufdruck „Telektroponk“ beschriften. Textlich befassen sich die beiden Nürnberger mit dem Gegensatz von Aufschwung und Verfall, was sich wie ein roter Faden durch die gesamte Platte zieht. Die teils kritischen und somit sehr zum Nachdenken anregenden Texte, werden gewieft, ja schon fast rotzig in deutsch, französisch und englisch vorgetragen, was die Scheibe sofort interessant erscheinen lässt und somit nehmen Die Perlen auch gleich der Langen Weile buchstäblich den Wind aus den Segeln. Ebenso fesch geht das Duo soundtechnisch ans Werk, verwendet man doch eine ordentliche Auswahl an Klangerzeugern. So kommt neben Computertechnik, Gitarreneinwürfen und „ganz normalen“ Synthesizern auch das berühmtberüchtigte Korg-Effektgerät „Kaoss Pad“ zum Einsatz. Gepaart mit flinken Beats und vorlauten Vocals ergibt sich eine fabelhafte Soundlandschaft, welche es sich lohnt, gehörtechnisch des Öfteren besucht zu werden. Die Songs sind simple, einprägsam und verweilen schnell im Ohr. Dem Ganzen wird eine gehörige Prise grotesker Wahnwitz untergemischt und fertig ist eine Platte, die einfach nur Spaß macht. Auf einzelne Titel vermag ich nicht einzugehen, denn man kann diese Scheibe schon als Gesamtheit betrachten und jeder Track weiß auf seine eigene ganz besondere Art und Raffinesse zu bestechen. Fazit: Mit „stadt.ep“ liegt eine frische, spritzige und belebende Platte vor, die an die Vorgängeralben anschließt und welche mit Sicherheit auf Wohlgefallen stoßen wird. Mich jedenfalls haben Die Perlen damit durchaus überzeugt. Wer es also zackig, frech und pfiffig mag, sollte sich beeilen, denn das gute Stück ist auf gerade mal 300 Exemplare limitiert und mit Sicherheit in Kürze vergriffen! Als Bonus gibt es noch einen (fiktiven?) Stadtplan und eine Postkarte dazu. Das nenne ich mal „Telektroponk“ vom Feinsten!