Das Album "VI" von Die Happy ist im Endeffekt, passend zum Musik-Genre, "solid rock". Die Happy erfinden zwar weder sich noch den Hard-Rock/Crossover neu, aber "VI" weiß trotzdem zu gefallen. Es ist eine gelungene Mischung aus sanfteren Balladen à la "Still loving you", Uptempo Nummern wie "Peaches", was auch die erste Singleauskopplung im März war und dem Standard-Midtempo Rock-Mitklatsch Song "Wannabe". Doch so einfach sollte man es sich nicht machen. So kommt mir alles schon mal vor, als wäre der Song irgendwie schon mal dagewesen: "Hysteria" ist ein prima Beispiel. Ein klasse Song, rockt ordentlich, stimmlich gesehen auch eine astreine Leistung von Frau Jandova, aber hört sich im Refrain vom Riffing an wie "Last Resort" von den nicht mehr ganz so bekannten Papa Roach. Oder "Genuine Venus": der Song ist durchaus locker und kann Freude bereiten, mal ganz abgesehen von den schwachen Lyrics "Spend your money, throw your money Away, away, She'll stay, As long as you want to pay." Nein, der Song macht trotzdem Laune, ich bleib dabei. Fassen wir also mal zusammen: positive Aspekte: - Martha Jandovas stimmliche Qualitäten: von softem Gesang bis zur Rockröhre alles abgedeckt, passt einwandfrei. - musikalische Fähigkeiten: Rock der oberen Klasse, gutes Drumming, weiter so. Negative Seiten: - ein paar der Stücke wissen einfach nicht zu zünden. Auch bei einer Ballade muss ich einen Fortschritt innerhalb des Songs erkennen, sonst bewegt mich das Stück nicht. Paradebeispiel hierfür ist "You´ll never know" der ewig vor sich hintreibt um dann auf einmal zu Ende zu sein. Warum kann man einer Ballade nicht auch einmal etwas mehr spendieren als einen Refrain? Es klappt doch auch bei "till loving you" oder "Sweet Sensation". Wegen dieser "Aussetzer" schafft es Die Happy mit diesem Album auch nicht in eine höhere Wertung. Es ist ein gutes, solides Album, aber es hat auch seine schwachen Momente. Wer ein zweites "Supersonic Speed" erwartet, wird bei dieser CD sicherlich nicht auf seine Kosten kommen. Wer ein gutes Album für zwischendrin und immer wieder sucht, der sollte auch mal ein längeres Reinhören investieren. Für alle anderen sei empfohlen, sich die Truppe aus Ulm mal live anzusehen, um sich so den einen oder anderen Song mal besser präsentieren" zu lassen.