De/Vision - Two

De/Vision - Two

Das neue Album von De/Vision schlägt durchaus ein – aber nicht unbedingt dort, wo man es erwarten würde. Auf der Tanzfläche? Fehlanzeige. In meiner Plattensammlung? Auch nicht. Vielleicht allerdings in der Warteschleife eines Bestattungsunternehmens, denn viel mehr als melancholisches Hintergrundrauschen liefert das Werk leider nicht.

Die erste Single Heart-Shaped Tumor ist dabei noch das Highlight des Albums. Mit einer düsteren Textzeile wie „...put an end to yourself and you'll be closer“ könnte der Song ebenso gut als musikalische Untermalung einer gothischen Beerdigung dienen. Doch rein musikalisch hebt sich dieser Track immerhin von der Masse ab. Bewegung, Melodie und ein Hauch von Kreativität blitzen auf, besonders wenn man die Remixe hinzuzieht. Die Interpretationen von Icon Of Coil und Sascha Mario Klein (Neuroticfish) sind ein echter Lichtblick und zeigen, wie man aus der Vorlage etwas Spannendes herausholen kann. Vielleicht sollten De/Vision darüber nachdenken, die beiden gleich für das nächste Album zu engagieren.

Was die nächste Single betrifft, wird es allerdings eng. Abgesehen von Heroine, das noch etwas Substanz und Potenzial für einen weiteren Höhepunkt aufweist, sieht es eher mau aus. Lonely Day sticht glücklicherweise noch ein wenig hervor und bietet zumindest einen weiteren Anspieltipp, aber der Rest des Albums dümpelt größtenteils vor sich hin. Trotz mehrmaligen Hörens will kein roter Faden erkennbar werden. Die Tracks wirken farblos, uninspiriert und in vielen Fällen regelrecht erzwungen.

Besonders enttäuschend ist die Produktion. Es scheint, als hätte man sich stark von Depeche Mode’s Exciter inspirieren lassen – allerdings ohne dessen Qualität zu erreichen. Viele Sounds klingen abgekupfert, altbacken und alles andere als frisch. Statt eines aufregenden neuen Kapitels liefern De/Vision hier ein Werk ab, das eher wie eine laue Hommage an bessere Tage klingt.

Fazit: Two ist ein Pflichtkauf für eingefleischte Fans, die wirklich alles von De/Vision besitzen müssen. Alle anderen können das Album getrost überspringen. Leider bleibt am Ende mehr Enttäuschung als Begeisterung.

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