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De/Vision - Subkutan
Die Formation "De/Vision" wird in diesem Jahr ihren 18. Geburtstag feiern und man blickt auf eine erlebnisreiche Vergangenheit mit Höhen und Tiefen zurück. Noch zu viert in der Gründerzeit 1988 gestartet, besteht De/Vision seit 1999, als Markus Ganßert die Band verließ, aus dem harten Kern 2er Freunde aus Bensheim (Hessen). Zu Begin noch durch den klassischen 80er Synthiepop geprägt, haben es die Beiden bis heute geschafft ihren eigenen Stil zu wahren, beziehungsweise stetig weiter auszubauen. Dabei war es ihnen nicht immer leichtgefallen, die Fangemeinde gleichermaßen zufrieden zu stellen, da es auf den bisher erschienenen Longplayern teils sehr wechselnde Soundstrukturen gab. Als Beispiel möchte ich hier die rockigeren Attribute von der Veröffentlichung "Void" nennen. Klar, die Vorfreude auf Weihnachten war groß und so genoss ich den Tag an dem der Weihnachtsmann in unserer Stube stand und mich, nachdem er mir Lobeshymnen vorsang, reichlich beschenkte. Doch es gab Etwas, auf das freute ich mich fast noch mehr und es sollte zu Begin des neuen Jahres den Weg in meinen Briefkasten finden. Es war die neue De/Vision-CD "Subkutan" (stammt aus dem lateinischen Wortschatz und bedeutet soviel wie "unter der Haut"). Das ansprechende Cover (besonders für die männliche Zielgruppe), welches den halbnackten Oberkörper einer jüngeren Dame preisgibt ohne dabei ihr Gesicht zu zeigen, steigerte dann meinen Puls noch weiter. Bei kulinarischen Feinheiten gibt es das Sprichwort ja schon eine Ewigkeit: "Das Auge isst mit". Warum sollte das also nicht auch für das musikalische Konsumgut gelten? So empfand ich das Artwork als eine wohlschmeckende Vorspeise die mich neugierig auf den Hauptgang machte. Der Einstieg in den Hauptgang wird mit "Subtronic" gestartet, welches mir sofort modernen und leichtbeschwingten elektro-instrumentalen Sound auf die Ohren drückt, welcher von kurzen verzerrten Vocalpassagen von Steffen Keth unterbrochen wird. "The End" ist ein absoluter Dance-Kracher und verwöhnt meine Sinne schon beim ersten Hördurchlauf mit sphärischen, melodischen Synthie-Vibes, wie aus dem Traumzauberbuch- Wunderbar!! Deswegen wird dies auch die erste Single-Auskopplung aus "Subkutan" sein. "Star-Crossed Lovers" beginnt zunächst mit Steffens sehr ruhigen zurückhaltenden Gesang und minimalistischem Soundteppich, bevor sich schlussendlich der Höhepunkt in einem düsteren und lauten, rockigen Feuerwerk entlädt. "Addict" ist so eine Art Song, den man sich öfters anhören muß, bevor er sich richtig in den Gehörgängen entfalten kann. Er beginnt eher unscheinbar, mutiert aber dann mit dem Refrain zu einer ganz netten, ohrwurmtauglichen Nummer. Das wohl experimentellste Stück auf der Scheibe ist "Obey Your Heart" was mit einer Art Acid-lastigen Sound im Kontrast zu sanften Synthie-Flächen steht und von einer poppigen Melodie veredelt wird. Entspannend und trotzdem inhaltlich umfassend begrüßt mich nun die erste Ballade dieses Albums mit "No Tomorrow". Ein ausgesprochen gefühlvolles Stück was sich unweigerlich den Weg über die Ohren zu meinem Herz gräbt. Wie schon auf vorangegangen Werken bestätigen die beiden Herren, dass sie goldene Händchen für die Schaffung von Balladen haben. Jetzt gibt es aber wieder mit "Still Unknown" feinsten De/Vison–Sound nach alter/neuer Manier auf das Hörorgan. Ein, wohl nicht nur in meinen Ohren, ganz besonders mitreißender Song, bei dem es mich einfach nicht mehr auf meiner Sitzgelegenheit hält. Eine außerordentlich geniale Kombination von Synthie-Melodien gepaart mit klarem, gefühlsvollem Refrain. Dies ist neben "The End" mein absoluter Lieblingstitel. Mit "In dir” präsentieren uns De/Vision nun auch eine Ballade mit, Achtung, deutschem Text! Dieser Track zeichnet sich durch seine einfache Klarheit, die nicht nur durch die verständliche Sprache, sondern auch durch die minimalistische Instrumentenuntermalung erzeugt wird, aus. Ich persönlich konnte mich auch nach wiederholten Hörversuchen irgendwie nicht mit diesem Stück anfreunden, da es mir einfach zu geradlinig und zurückhaltend verläuft. Noch ein etwas ausgefallenes oder für Band-Verhältnisse eher gesagt experimentelles Stück ist "E-Shock”, welches mit verzerrten Roboter-Vocals beginnt und einen Sturm von härteren, schnelleren Beats vorgibt, der sich erst gegen Ende des Tracks ganz allmählich in sphärische Klänge auflöst. Das "My Own Worst Enemy” beginnt mit Steffens ruhigerer Stimme, bevor er sein Vocal im nächsten Moment verstärkt und lauter zum Besten gibt und dadurch die Art und Weise des stark ausgeprägten melancholischen Gefühls noch untermalt. "Not Made Of Gold” geht einher mit harten Beats und befremdeten Klängen, die aus einer Zeremonie stammen könnten und wird später durch einen Klangwald aus trancigen Melodien ergänzt. Nach den ersten Klängen von "Summer Sun" baut sich vor mir eine Vision auf: Ich liege an einem traumhaften Strand einer einsamen Insel mit tropischen Palmen und schaue, mit einem kühlen Cocktail in der Hand, auf das offene Meer, in dem der rote Sonnenball langsam versinkt. …Träum… Ein wunderbarer Track der ausgezeichnet zum Ausklang dieser CD passt. Auch mit ihrem nunmehr schon 10. Studioalbum bleiben die 2 Berliner ihren Fans treu, das heißt, es gibt keine extremen, musikalischen Experimente oder böse Überraschungen, die die Fangemeinde in 2 Lager spalten könnte. Dennoch stehen die Uhren bei den 2 Wahl-Berlinern nicht still. Damit will ich sagen, dass Steffen und Thomas offen für neue Soundartefakte sind, die sie in der aktuellen Musikwelt finden. Der Longplayer, bei 66 Minuten darf man das auch wirklich sagen, wirkt ausgeglichen, da er dem Konsumenten sanfte aber auch härtere Passagen bietet. Schade, dass die einzige deutsche Präsentation mein Urteil über diesen Silberling etwas negativ beeinflusst aber das wird durch die Kracher "The End" und "Still Unknown" weitestgehend kompensiert. Im Gesamtergebnis kann der Hörer sich auf eine sehr gefühlsvolle Reise durch wunderbare Synthie-Pop-Landschaften freuen. 3 Hörproben von "My Own Worst Enemy", "E-Shock" und "The End" finden all diejenigen, die auf http://www.myspace.com/devisionmusic surfen. Rechtzeitig nach der Veröffentlichung von "Subkutan" am 27. Januar 2006, wird das Duo ab April 2006 wieder auf heimische Bühnen steigen, um ihr neuestes Werk dem Publikum aus nächster Nähe live zu präsentieren.
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Mit musikalischer Entwicklung ist das immer so eine Sache: Bleibt man einem Stil treu, so finden es