The Very Idea ist bereits das sechste Studioalbum von Detritus und für alle noch folgenden, legt er sich die Messlatte sehr hoch, denn auch zehn Jahre nach seinem Debutalbum zeigt dieser Künstler, dass seine Kreativität schier unendlich scheint. Filmmusik wäre zu einfach und zu glatt, um dieses Werk zu beschreiben, Theatermusik schon eher. Die Stimmung, die Detritus verbreitet erinnert sehr stark an Theaterszenen, wie man sie aus alten Filmen kennt. An einen schwach beleuchteten Theatersaal mit dicken Teppichen, gepolsterten Sesseln, üppigen Logen und Vorhängen aus schwerem Samt, dazu jede Menge Prunk und Jahrzehnte altem Charme. Ein Klavier steht seitlich auf der Bühne und Detritus beginnt zu spielen, sobald sich der Vorhang hebt. Wenn man die Augen schließt, dann kann man die gesamte Vorstellung sehen, wobei die Handlung ganz vom Hörer abhängt und simultan zur Musik in seinem Kopf entsteht. Detritus kreiert wunderschöne, altmodisch anmutende und deshalb auch zum Theater passende Pianoklänge und -melodien, versetzt diese aber mit modernen Beats und Bässen, sodass ein Spannungsbogen zwischen Alt und Neu entsteht, der durch die Dramaturgie des Theaterstücks mal mehr und mal weniger gespannt wird. Durch diese Fusion der Klänge beschreibt Detritus auf einzigartige Weise, was gerade auf der Bühne passiert. Mal gibt es lustige und heitere Szenen, mal wird es dramatisch und spannend. Die passende Atmosphäre, die idealerweise auch durch Knack- und Knarzgeräusche wie man es von alten Schallplatten her kennt, erzeugt wird, wird auch durch die fast ständig im Hintergrund präsente Stimme, die gleich einer Souffleuse in das imaginäre Geschehen eingreift, ohne die Handlung zu stören, erschaffen. Detritus ist ein sehr vielseitiger Künstler, der niemals still zustehen scheint und mit diesem Album die perfekte Mischung aus rauen Beats, aggressiven Bässen und sanften Pianoklängen mit ruhigen Sequenzen ein perfektes Album erschaffen hat. Ein absolutes Muss!