Der Butcher und Schmier – das Traumpaar der Deutschen Metalszene hat zwar keine eigene Reality-Sendung auf Pro 7, aber dafür die Gabe, in regelmäßigen Abständen einen Killerbolzen nach dem nächsten aus dem Studio zu brezeln. Mit „D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.“ erscheint nun das zehnte Machwerk aus der Schlachterei Destruction. Doch auch wenn der Albumtitel es suggeriert – Destruction schauen keinen Deut zurück und bescheren der Thrasher-Gemeinde die Granate, die sie im Jahre 2008 braucht. Zwar ist das keine Revolution, diese werden Destruction wohl nie anzetteln, aber eben auch kein Schritt zurück. Mit dem Titeltrack geht es gleich voll auf die Zwölf. Eine höllisch heiße Bombe, die beim ersten Versuch gleich zündet und dir die Ohren verbrennt. Dazu noch ein schickes Gitarrensoli von Gastgitarrist Vinnie Moore von UFO – so muss Thrash Metal klingen. Was dieses Album wohl zum besten Album der zweiten Destruction-Phase macht, ist die Tatsache, dass hier zwar ultrabrutal losgedroschen wird, aber das System immer zu erkennen ist. Thrash mit Köpfchen eben. So fesselt „Vicious Circle – The Seven Deadly Sins“ mit einem eröffnenden Zombie-Chor, den Schmier persönlich zurück in die Hölle singt. Der Meister spuckt Gift und Galle und zeigt der Konkurrenz wo der Thrash-Hammer hängt. Der Sound ist ungewohnt frisch und fühlt sich sehr homogen an – hier hat ihr neuer Produzent Jacob Hansen ganze Arbeit geleistet. Als Belohnung gibt es was saftiges vom Butcher – lass es dir schmecken. Es bläst von allen Seiten und lässt Kracher wie „Last Desperate Scream“ (schreit förmlich nach der Bühne) oder „Urge (The Greed Of Gain)“ den nötigen Platz, um sich voll entfalten zu können. Letzterer wartet obendrauf auch noch mit einem Beitrag von Gitarrenguru Jeff Waters (Annihilator) auf und ein fast schon catchigen Refrain auf. Ungewöhnlich groovig verpasst „Inner Indulgence“ dir einen Tritt in den Arsch, während das abschließende „No One Shall Survive“ den perfekten Soundtrack zur Apokalypse liefert – das Volk schreit, die Städte brennen und nur Schmier und seine Mannen thronen auf dem höchsten Berg und spielen die Abschiedsmelodie von Mutter Erde. Ausfälle kann man auf „D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.“ keine erkennen. Einzig „Offenders Of The Throne“ geht mir ein wenig unter, aber das sei bei dieser Fülle von Hochkarätern zu verzeihen. So kann man dem Schlachtmeister attestieren, mit „D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.“ einen heißen Kandidaten auf das Thrash Metal Album des Jahres ins Feuer geworfen zu haben – die Nacken der Nation werden Schwerstarbeit zu verrichten haben – Killer!