Okay, wir geben’s zu: Wir kommen etwas spät zur Party. Das neue Album von ‘Deflore’, ‘Defective Music for a Daily Psychosis’, ist schon am 1. November 2024 via Subsound Records erschienen, und jetzt, am 21. November, trudeln wir endlich mit unserem Text dazu ein. Aber hey, besser spät als nie – immerhin sprechen wir hier von einem Werk, das laut aufgedreht noch jede Ausrede über die Verspätung übertönt!
Die beiden Köpfe von ‘Deflore’, Christian Ceccarelli und Emiliano Di Lodovico, haben mit ihrem siebten Album wieder einmal bewiesen, dass Industrial keine Grenzen kennt – außer vielleicht die Belastungsgrenze deines Gehörs. Mit Tracks wie dem intensiven „Das Intro“, dem zerrenden „Static Noise“ und dem verstörenden „2_100“ wirst du direkt ins Chaos geschleudert. Und wenn du dich fragst, wo das Ganze hinführt, sorgen „The Evil Solution“, „Definition of Sin“ und „Sun Noise“ für die düstere Erleuchtung. Spätestens mit „Sad Monster“, „Terminal Vibe“, „Rising Dark Noise“ und dem abschließenden „Catena“ hast du das Gefühl, in einer metallischen Klangschmelze zu stecken – und willst gar nicht mehr raus.
Mit ihrem unverkennbaren Mix aus Industrial, Post-Hardcore, Dub und Power Electronics hat sich die italienische Band seit ihrer Gründung im Jahr 2000 einen Namen gemacht. Das neue Album zeigt: Sie bleiben sich treu, entwickeln ihren Sound aber stetig weiter – diesmal mit einem besonderen Fokus auf tribalartige Rhythmen und selbstgebauten Metallschlagwerken. Die Zusammenarbeit mit Jaz Coleman (Killing Joke) für die EP ‘Party in the Chaos’ (2019) hat Spuren hinterlassen, denn ‘Defective Music for a Daily Psychosis’ klingt reifer, schwerer und irgendwie ... bedrohlich genial.
Also, wenn du das Album bisher noch nicht gehört hast, hier ist dein Zeichen. Klar, wir hätten dir das schon vor drei Wochen sagen können, aber die Musik ist so gut, dass sie auch mit Verspätung ein echter Knaller bleibt. Dreh die Lautstärke hoch und lass dich von ‘Defective Music for a Daily Psychosis’ in den Abgrund der musikalischen Dunkelheit ziehen. Und für die ganz Späten: Das Album gibt’s digital und als LP – entschuldigen wir uns jetzt gemeinsam oder tanzen wir einfach weiter?
