Johanna Krins hat ein Gespür für Kontraste – und für große Momente. Wer sie bislang von ihrer Folk-Band 'Delva' kannte, darf sich nun auf eine ganz andere Seite der Münchner Sängerin gefasst machen: Am 31. Oktober 2025 erscheint ihr Debütalbum 'Klarheit'. Ein Datum, das sonst gerne für Horrorfilme oder Kostümpartys reserviert ist, wird dieses Jahr also auch für Melodic-Metal-Fans zum Feiertag.
Klarheit ist aber noch mehr als nur ein bloßes Statement. Es ist der Sound einer Künstlerin, die keine halben Sachen macht. Zwischen wuchtigen Riffs, hymnischen Refrains und dezent eingestreuten Folk-Instrumenten lässt Johanna ihre Stimme über dichten Klangwänden schweben – manchmal verletzlich und fast flüsternd, dann wieder mit solcher Energie, dass selbst gestandene Festivalbühnen erzittern könnten. Mit Bernie Geef (Letzte Instanz), Bora Öksüz (Stahlzeit) und Michael Frischbier (Maerzfeld) hat sie sich ein Line-up gesichert, das weiß, wie man Druck aufbaut, ohne die Melodie zu erdrücken.
Doch das Herzstück sind die Texte: Sie handeln von Isolation und Aufbruch, von Obdachlosigkeit, Depression und Mobbing – Themen, die oft lieber weggeschoben werden. Johanna singt sie mitten hinein ins Bewusstsein, ohne Kitsch und ohne Beschönigung. Besonders eindringlich gelingt ihr das mit der Ballade „Alicia“, die sich garantiert in jede Playlist für düstere Novembernächte einschleicht. Für eine Portion Überraschung sorgt außerdem ein Rework von Peter Fox’ „Das zweite Gesicht“ – in einer Version, die man definitiv nicht mehr im Radio, sondern nur noch im Moshpit hören will.
Dass Johanna trotz einer fortschreitenden Sehbehinderung auf die Bühne geht, begleitet von ihrem Assistenzhund Aris, ist nicht nur eine persönliche Geschichte, sondern auch ein Symbol: Diese Musik will keine Pose sein, sondern pure Authentizität. Und während das ZDF ihren Weg dokumentiert, bleibt die Botschaft klar: Hier entsteht kein Castingprodukt, sondern ein DIY-Album voller Persönlichkeit. Für Fans von modernem Melodic Metal mit folkigen Zwischentönen ist Klarheit ein Debüt, das man nicht verpassen darf. Wer Johanna live erleben will, hat im Herbst Gelegenheit dazu – unter anderem als Special Guest bei ASP.
Debüt an Halloween: Johanna Krins veröffentlicht „Klarheit“

Cathedral graben das Unheil aus: „Society’s Pact With Satan“ erscheint endlich

Totgesagte leben länger – und wenn es um Doom Metal geht, darf das ruhig wörtlich genommen werden. Denn 'Cathedral', die britischen Meister der schweren Riffs und finsteren Fantasie, schicken uns noch einmal eine Botschaft aus der Unterwelt. Am 10. Oktober 2025 erscheint über Rise Above Records mit Society’s Pact With Satan eine 30-minütige Aufnahme, die bislang im Staub der Geschichte lag. Aufgenommen bereits 2012, gegen Ende der Sessions zum Abschiedswerk The Last Spire (2013), verschwand das Stück damals schlicht im Archiv, ungemischt und unbeachtet. Fast so, als hätten die Doom-Götter selb...
VII Vitium: Dämonen-Debüt mit „Accidia / Belfagor“

Stell dir einfach mal 'ne Welt vor, in der nicht Engel auf Wolken Harfe spielen, sondern Dämonen gelangweilt in einer verrauchten Bar zusammensitzen und darüber streiten, wer von ihnen eigentlich die coolste Todsünde verkörpert. Genau hier betreten 'VII Vitium' die Bühne – nicht als Moralapostel, sondern als Chronisten dieser höllischen Talkshow. Während Lucifero noch das letzte Bier kippt und Mammona über zu wenig Beute jammert, werfen Laurenti, Tomezzoli und Pedrollo ihre Gitarren an und vertonen das Chaos. Das Ergebnis ist kein gewöhnliches Album, sondern eine Art „Unheilige Oper“, in der j...