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David Rhodes - Bittersweet
Bereits im letzten Jahr als Download veröffentlicht, erblickt nun das erste Album von David Rhodes als CD das Licht der Welt. Diese Tatsache ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. So liegen die Ursprünge der Songs des "Bittersweet" betitelten Debüts recht weit zurück. Der Song "Down By The River" war beispielsweise in anderer Form auf der Compilation "Plus From Us" vertreten, die schon 1993 erschien. David Rhodes ist aber noch viel länger musikalisch aktiv. Seine erste Band nannte sich Random Hold und veröffentlichte bereits 1980 ihr erstes Album! Warum hat es nun 30 Jahre gedauert, bis dieser Mann ein eigenes Album rausbringt? Seine Soundtrack-Arbeiten für einige Dokumentationen des Discovery Channels dürften es nicht gewesen sein, genauso wie seine Arbeiten als Album- oder Tour-Gitarrist für Bands wie Talk Talk, Paul McCartney oder T-Bone Burnett. Am ehesten dürfte es seine ebenfalls 30-jährige Arbeit als Gitarrist von Peter Gabriel sein, die ihn dabei aufhielt, eigens Material zu veröffentlichen. Genau letztere Gegebenheit macht "Bittersweet" so seltsam und so besonders. Denn nach den Streichern am Anfang des ersten Tracks "Reality Slips" glaubt man, ein Peter Gabriel-Album vor sich zu haben. Nicht nur die Musik, nein, auch der Gesang erinnern an das Ex-Genesis-Mitglied. Die langjährige Zusammenarbeit von Peter Gabriel und David Rhodes scheint zu einer Art Symbiose geführt zu haben, aus der sich beide wohl nicht mehr lösen können... und müssen. David Rhodes unternimmt auch nicht den Versuch, diesen Umstand zu verschleiern. Zum Glück, denn der sympathische Engländer hat wiederum so viel eigenen Sound zu bieten, dass er sich vor keiner Kritik zu verstecken braucht. Die oft sehr melodischen Nummern mit seinem Gitarrenspiel, dem Schlagzeug von Ged Lynch (Peter Gabriel-Band), Keyboarder Dan Brodrick und Charlie Jones am Bass balancieren rockigen Sound mit einem poppigen Unterton. "Reality Slips" und "Crazy Jane" sind klassische Beispiele dafür. Für die Streicher-Arrangements auf dem Album war übrigens Stephen Barber zuständig. David hat seiner Band beim Spielen der Songs freie Hand gelassen, sind sie doch alle erfahrene Musiker, denen man nicht noch erklären muss, wie ein Song funktioniert. In nur vier Tagen haben sie das Album in Perter Gabriels Real World Studios eingespielt. Eine recht kurze Zeit für die oft so lang gereiften Songs. Dass die Aufnahmen Spaß gemacht haben, merkt man an Songs wie "Just Two People", das mit seinen Wechseln zwischen dem rockigen und druckvollen Refrain und den langsamen Strophen richtig jammt. "If It Could Only Be That Easy" erinnert mit dem Klavier, den Streichern, der jaulenden Gitarre und dem dramatischen Grundton schon fast an einen David Bowie-Song. Erwähnt werden sollte auch noch das folgende "Monster Monster", einem flehenden Versuch, die Monster zu vertreiben. Die im Gegensatz zum grooven Sound niedlichen 'La La La' im Hintergrund machen den kindlichen Charakter des Liedes deutlich. Das melancholische und gefühlvolle "Bittersweet" am Ende des Albums ist ein wunderschöner Song, der zu Recht als Namensgeber für das Album fungiert, zu dem man David Rhodes nur gratulieren kann. "Bitterweet" sei nicht nur allen Peter Gabriel-Fans ans Herz gelegt, denn sein langjähriger Freund und Gitarrist hat hier wirklich etwas Eindrucksvolles fabriziert. Hoffen wir, dass das nächste Album nicht so lange auf sich warten lässt.
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Prädikat: Nicht empfehlenswert.