Die Sache mit dem Album "Auf die Fresse" und damit der Musik von Static Violence ist eine einfache und schnell auf den Punkt gebrachte: Das lustig angemalte Electro/Industrial-Trio fabriziert einen qualitativ anspruchslosen Discosound, kombiniert diesen mit vulgären Texten und Samples und setzt auf die Wunderwaffe mit Namen Provokation. Das Rezept ist alles andere als neu, da gibt es zig diverse Beispiele an Genrekollegen, die das schon viel länger so zusammenrühren und das auch gar nicht einmal ohne Erfolg, denn schaut man einmal auf die dunklen Tanzflächen der Nation, beobachtet man genau das: Menschen mit einem gewissen Alkoholpegel, die sich übers Wochenende vom Niveau verabschiedet haben und fröhlich drauflos feiern, zappeln - ohne die Texte wahr- beziehungsweise aufnehmen zu können - zu Static Violence-Titeln wie "Ficken fetzt!" Zuhause, nüchtern und unter anderen Aspekten betrachtet, ergibt sich mitunter ein abweichender Eindruck. Vor allem, wenn hierbei noch hinzukommt, dass sich zwölf ähnlich aufgebaute Titel aneinanderreihen. Vielleicht mag man als aufgeschlossener Hörer noch ein, zwei Titel, zum Beispiel "Vernunft" und "Need4Beat", der gut gelungenen Melodie und der stampfenden Beats wegen gut finden. Insgesamt machen es Micha, Thomas und Stephan den Hörern aber ziemlich einfach ihre Kunst abzulehnen. Alles an Static Violence ist austauschbar, öde und teilweise nervend. Angefangen bei den simplen Texten und den schlechten Reimen, über die langweiligen Sounds bis hin zu den immer gleich eingesetzten, aggressiven Shout- und Vocalparts, die keine Abwechslung zu bieten haben. Lediglich die Remixe ("Verhör" Faderhead Interrogation Remix; "Counterstrike" Neustrohm Remix; "Counterstrike" Razorblade Remix) helfen ein bisschen dabei, den Gesamteindruck minimal zum Positiven zu revidieren. Insgesamt aber gehört dieses Album in die Rubrik "nicht empfehlenswert".