Sammelt euch, ihr Kinder des Death Metal Schön muss es sein in Schweden – jeder hat billige Möbel, eine Blondine im Arm und Hackfleischbällchen auf dem Teller. Ein schönes Leben – gebe es da nicht etwas bedrohliches, etwas Lautes und ungehobeltes. Zunächst spukte dieses Gespenst nur im Untergrund, bevor es mit voller Gewalt an die Oberfläche gespuckt wurde. Die Rede ist vom schwedischen Death Metal. Kein Land hat den Death Metal so geprägt – und wurde seinerseits derart geprägt. Wenn Norwegen seinen kriegerischen Black Metal hat, hat Schweden seinen brutalen Death Metal. Doch aus dem einst stürmischen Subgenre hat sich ein schöner Schwan gebildet. Neue, aufregende und melodische Komponenten kamen hinzu, manche Band brachten Klassikeinflüsse ins Spiel (Therion), manch andere wandten sich dem Doom und Gothic zu (Tiamat). Diesem Phänomen geht Daniel Ekeroth auf die Spuren. In seinem Wälzer „Schwedischer Death Metal“ durchleuchtet er alle Perioden des schwedischen Death Metals, entführt uns in die Kindertage und in die Zeiten des gewaltigen Ausbruchs. Auch wenn das Werk im Original bereits 2007 erschien, hat es von seiner Faszination nix verloren. Viele Musiker kommen zu Wort, Fanzines werden zitiert um ein Bild der Bewegung zu geben. Der Autor weißt aber darauf hin, dass vieles nicht aus Fakten sondern auch schon aus der ein oder anderen verschwommenen Erinnerung beruht. Dem Alkohol und dem eher geringen Willen die eigenen Handlungen zu dokumentieren sei Dank, dass bisher keine zusammenhängende Dokumentation zustande gekommen ist. Daniel Ekeroth versucht dies jetzt nachzuholen. Dabei bleibt er bei den Anfängen des Genres bis zum Jahre 1993. Nicht weil er keine Lust hatte, sondern weil er eben primär die ersten Gehversuche zeigen möchte und Bands der Öffentlichkeit vorstellen möchte, die damals wie heute ihr Ruhm verwehrt wurde. Ob es Ekeroth mit seinem Buch ändert, sei dahingestellt, aber jeder der sich für harte Klänge und fürs Lesen interessiert, sollte in das Werk ein Auge reinhalten. Viele seltene Bilder, Zeitungsausschnitte und unzählige witzige Anekdoten machen aus diesem Buch ein wunderbares Schatzkästchen, das auf über 480 Seiten jede Menge Stoff für das Death Metal-„Wer wird Millionär“ bereithält. Parallel zum Buch erscheint auch eine dreifach CD-Compilation, die sozusagen den Soundtrack liefert. CDs rein, Buch auf und los geht der Trip!!!