Contagious Orgasm lädt zum Experiment ein – und du willst nicht mehr raus

Contagious Orgasm lädt zum Experiment...

Achtung, Kopfkino! Wer bei Behind Closed Doors von 'Contagious Orgasm' an verstaubte Erotikheftchen denkt, sollte sich auf etwas ganz anderes gefasst machen – wobei, eine gewisse intime Stimmung ist schon dabei. Nur eben nicht mit samtbezogenem Plüsch, sondern mit einem Soundtrack, der irgendwo zwischen post-industriellem Tagtraum, psychedelischem Zerrbild und experimenteller Klangtherapie oszilliert. Am 13. Juni erscheint dieses akustische Wagnis – und wir durften schon vorab einen Blick durchs Schlüsselloch werfen.

Hinter dem Projekt steckt Hiroshi Hashimoto aus Nagoya, Japan – ein Mann, der scheinbar sämtliche Regeln der Musiktheorie in eine Waschmaschine geworfen und im Schleudergang auf „surreal“ gestellt hat. Und das ist ein Kompliment. Denn was Contagious Orgasm hier abliefert, ist keine normale Musik. Es ist ein Erlebnis, ein Kopffilm mit geschlossenen Augen, ein Geräuschlabyrinth, durch das man sich tastet wie durch einen dunklen Keller voller blinkender Relais, hechelnder Tonbandschlaufen und flüsternder Dämonen mit Theremin-Stimme. Schon der Opener 'Mood' gleitet an wie ein Nebelschleier mit schlechter Laune, 'Thirsty?' klingt wie der verzweifelte Versuch, in einer Klangwüste einen Schluck Sinn zu finden – natürlich vergeblich. Spätestens bei 'Moon Under Water' denkt man sich: „Okay, ich versteh zwar nichts – aber das hier fühlt sich irgendwie richtig an.“ Es ist diese Art von Album, bei dem man nicht weiß, ob man noch zuhört oder schon halluziniert. Es scheppert, zischt, säuselt und hypnotisiert. Und zwischendurch schimmert etwas durch, das fast an Melodie erinnert – aber nie lange genug bleibt, um sicher zu sein.

Die vielleicht schönste Irreführung des Albums heißt 'Soft Sensitivity'. Der Titel klingt wie die neue Bodylotion von Nivea, aber was da wirklich auf dich zukommt, ist ein zerbrechlicher, elektronischer Klangkörper, der zwischen Weltall und Wahn schwankt. Und 'Suspended Ceiling' ist nicht etwa ein Song über abgehängte Baumarkttechnik, sondern ein sechsminütiger Trip durch klangliche Zwischenräume, die in keinem IKEA-Katalog zu finden sind. Das Album ist also genau das Richtige für alle, die mal wieder Lust auf Musik haben, bei der niemand fragt: „Kann man dazu tanzen?“ – sondern eher: „Warum höre ich jetzt Stimmen?“ Und das ist völlig okay. Denn Behind Closed Doors ist kein leicht verdauliches Pop-Häppchen, sondern ein akustisches Sechs-Gänge-Menü aus dem Paralleluniversum, bei dem jeder Gang flüssig ist, das Besteck fehlt und das Dessert dich anschreit.

Fazit: Wer gern in Geräuschen badet, während er sich fragt, ob das da draußen noch Realität ist oder nur eine besonders kreative Fehlfunktion seines Gehörs – der sollte sich den 13. Juni 2025 ganz fett im Kalender anstreichen. 'Contagious Orgasm' lädt zum Zuhören mit Gänsehautgarantie – ganz ohne Duftkerzen, aber mit jeder Menge Sound, der so klingt, als würde man mit einem alten Kassettenrekorder durch ein Traumtagebuch spazieren.

Contagious Orgasm lädt zum Experiment ein – und du willst nicht mehr raus
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